Kraftakt für Sitterswalds Maibaum ist geglückt
Das Maibaumstellen in Sitterswald war voriges Jahr unverhofft schwierig. Ab Sonntag steht der Frühlingsbote in einem Ständer, der in Sachen Sicherheit nichts zu wünschen übrig lässt.
SITTERSWALD Es wurde spannend, als die Feuerwehrleute des Kleinblittersdorfer Löschbezirks Mitte am 30. April 2022 in Sitterswald den Maibaum aufstellten. Neun Feuerwehrleute drückten den Baum in die Höhe, weitere Feuerwehrleute und Helfer sicherten die zehn Meter hohe Birke mit Seilen. Als der Baum gerade in der Senkrechten stand, drohte er umzufallen. Die Helfer behielten letztlich die Oberhand. Danach konnte der Tanz in den Mai auf dem Marktplatz beginnen.
Jürgen Laschinger (SPD), den Ortsvorsteher von Sitterswald, veranlasste der Vorfall zu einer Reaktion. „Der Baum war zwar immer von vielen Menschen gesichert, aber trotzdem ist der im Boden verankerte Ständer nicht richtig dimensioniert für einen Maibaum. Er ist in erster Linie für einen Weihnachtsbaum gedacht“, erklärt Laschinger.
Er sicherte Sitterswald 5000 Euro aus dem Gemeindehaushalt für einen professionellen MaibaumStänder auf dem Marktplatz. Dank hilfsbereiter Fachbetriebe und des Maschinenbauingenieurs Uwe Greff reichte dieser Betrag für den neuen Ständer. „Uwe Greff hat die Statik für den Ständer ehrenamtlich berechnet. Ohne ihn und die Hilfe von Firmen hätte das Ganze etwa 10 000 Euro gekostet“, sagt Laschinger. Bei einer solchen Statik-Berechnung sei einiges zu beachten. „Wir haben in Sitterswald eine gemessene maximale Windstärke von 9. Bei einem 200 Millimeter dicken und zehn Meter hohen Baum lässt sich so letztlich die Windlast berechnen. Daraus ergibt sich, wie groß der Ständer und das Fundament sein müssen“, sagt Uwe Greff.
Er saß 40 Stunden an der StatikBerechnung. Danach folgte die Umsetzung. Der Bauhof der Gemeinde Kleinblittersdorf grub das Loch auf dem Marktplatz für ein Fundament von etwa zwei mal zwei Metern und einem Meter Tiefe. Etwa fünfeinhalb Kubikmeter Beton kamen in das Loch. Anschließend wurde der große, feuerverzinkte Ständer aus Stahl befestigt, der das Aufstellen des Maibaumes ab dem kommenden Sonntag einfacher machen wird.
„Der Ständer verfügt über eine Kippe, in die der Maibaum eingelegt wird. Darin wird der Baum fixiert und dann nach oben gedrückt und anschließend wird die Kippe wieder am Ständer verschraubt“, sagt Greff. Das Maibaumstellen beginnt am Sonntag, 30. April, um 17 Uhr. Es gibt Getränke und Rostwürste.
Anschließend wird beim Sportverein am Sportplatz weitergefeiert. Ausrichter des Maibaum-Stellens in Sitterswald sind die Feuerwehr und der SPD-Ortsverein Sitterswald.
In Auersmacher wird wie in Sitterswald bereits am Sonntag, 30. April, in den Mai hineingetanzt. Der Heimatund Verkehrsverein Auersmacher lädt seit 2017 zum Maibaumstellens auf den Dorfplatz ein. Los geht es um 18 Uhr mit einem Traktoren-Umzug. Um 18.30 Uhr wird der Baum aufgestellt. Es gibt Bier und Rostwürste. In Bliesransbach stellt der Jugendclub den Maibaum auf. Das Maifest beginnt am Montag, 1. Mai, um 11 Uhr auf dem Sucé-sur-Erdre-Platz. Nach einem Frühschoppen mit Gegrilltem stellen Vertreter des Jugendclubs und weitere Bliesransbacher um 12 Uhr den Maibaum auf. Das Fest geht bis in den Abend. In Kleinblittersdorf beginnt das Maibaum-Stellen am Montag, 1. Mai, um 11 Uhr am Rathaus. Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten können Bändchen mit
Wünschen am Baum befestigen. Dann stellen ihn Feuerwehrleute auf. Organisatoren sind der Ortsvorsteher von Kleinblittersdorf, Karl-Peter Fuhr (SPD), sowie die Ortsvereine. Der Förderverein für das Freibad verkauft Rostwürste, das Blasorchester Kleinblittersdorf verkauft Getränke und macht Musik. In RilchingenHanweiler gibt es die Tradition des Maibaum-Stellens offiziell nicht.