Zwei Künstler künden von der Endlichkeit des Seins
Ausstellung in der Saarbrücker Galerie Puzic spiegelt ab dem kommenden Sonntag das Schaffen zweier Kunstschaffender aus Nordrhein-Westfalen.
ST. JOHANN (red) Zwei Künstler aus Nordrhein-Westfalen stellen ab dem kommenden Sonntag, 30. April, in der Galerie Puzic aus. Die Vernissage im Haus Johannisstraße 3a beginnt am Sonntag um 17 Uhr, und die Ausstellung dauert bis zum 10. Juni. Zu sehen sind in dieser Zeit Objekte und Zeichnungen von Silke Brösskamp sowie Bilder von Matthias Brock. Die Ausstellung „Ohne Titel“beziehe sich auf die gegenwärtige Kunst und „ihre oft vergeblichen Anstrengungen, moralische oder politische Standpunkte zum kulturellen Klimawandel oder den verkündeten Zeitenwenden zu schaffen“. Dabei versage die Kunst meistens.
Und wenn Kunst Fluchtbewegungen in ästhetische Formensprachen unternimmt oder alte Genres wiederaufleben lässt, so wie Zeichnung oder Stillleben (nature morte), dann werde sie oft abfällig bewertet oder gar missachtet.
Dagegen seien die ausgestellten Zeichnungen der fragil-traurigen Serie „I fail to see“von Silke Brösskamp und die schwermütigen Frucht-Bilder von Matthias Brock gleichsam provozierend und hochaktuell, findet die Galerie. Ihr zufolge lenken die Künstler unsere Blicke zur Vergänglichkeit hin. „Sie lachen uns an, und sie lassen hässlichschöne Brutalität wie auch Zerfall und Fäulnis sinnlich erlebbar erscheinen. Vielleicht täuschen sie nature morte nur vor und verzeichnen lebhaft schwelgend Unfruchtbares, filigran Verrottetes“, heißt es im Text der Galerie zur Vernissage. Die Doppelausstellung zweier Künstler aus Nordrhein-Westfalen verberge ein
Plädoyer für eigensinnige Phänomene, auch ein Verfallensein.
Denn beide Werkzyklen behaupteten etwas märchenhaft Erschreckendes, „giftiges Zeug“im Terrain unserer sterbenden Wälder, in den Ruinen des Kapitalismus, unserer ehemals gedeckten Tafeln. Fazit: Die fetten Jahre sind dann vorbei.
Die Rede zur Ausstellungseröffnung hält Professor Johannes Birringer.