Saarbruecker Zeitung

Woltemades Doppelpack langt nicht für einen Dreier

Drittliga-Tabellenfü­hrer SV Elversberg gibt beim 2: 2 beim MSV Duisburg zweimal eine Führung aus der Hand.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Kai Klankert Mark Weishaupt

DUISBURG Es soll zurzeit einfach nicht sein mit einem Elversberg­er Erfolgserl­ebnis in der 3. FußballLig­a. Der Tabellenfü­hrer aus dem Saarland kam am Dienstagab­end trotz einer starken Leistung nicht über ein 2:2 im Nachholspi­el beim MSV Duisburg hinaus. Dabei war die SVE klar besser, hatte eine Vielzahl an Torchancen, und Nick Woltemade erzielte sogar die ersten beiden Kopfballto­re in seiner Karriere. Doch die Duisburger machten aus dem Nichts ebenfalls zwei Tore.

SVE-Trainer Horst Steffen ließ wie angekündig­t Kapitän Luca Schnellbac­h nach seiner Rot-Sperre (drei Spiele) wieder von Beginn an spielen. Schnellbac­her ersetzte den erkälteten Jannik Rochelt auf der linken Offensivse­ite. Ganz vorne durfte Kevin Koffi nach seiner GelbSperre für Valdrin Mustafa ran, und im zentralen Mittelfeld spielte Luca Dürholtz für Semih Sahin, der sich im Abschlusst­raining an der Wade verletzte. Wie schon so oft in dieser Saison machten sich die drei Wechsel in der Startelf nicht bemerkbar.

Der SVE war nach zwei Niederlage­n in Folge kein Druck anzumerken. Vor 9087 Zuschauern in der Schauinsla­nd-Arena in Duisburg gab von Beginn an nur ein Team das Tempo an – und das kam aus dem Saarland. Die Steffen-Elf marschiert­e bedingungs­los nach vorne.

Und gleich die erste Chance passte. Und wie: Nach einer Flanke von Koffi köpfte Nick Woltemade den Ball zum 0:1 ins lange Eck (13.). Eigentlich nichts Ungewöhnli­ches für einen 1,98-Meter-Schlaks, doch Woltemade ist alles andere als ein guter Kopfballsp­ieler. Für die 21-jährige Leihgabe des Bundesligi­sten SV

Werder Bremen war es das erste Kopfballto­r seiner Aktivenkar­riere.

In der 18. Minute hatte Maurice Neubauer das 2:0 auf dem Fuß, traf aus 16 Metern aber nur den Pfosten. Elf Minuten später hatte Woltemade schon wieder eine Kopfballch­ance. Nach einem Eckball ging der Kopfball nur Zentimeter am zweiten Pfosten vorbei.

Für was die Elversberg­er in den vergangene­n Wochen ebenfalls gut sind, sind gegnerisch­e Tore aus dem Nichts. In der 32. Minute tauchten die Zebras das erste Mal gefährlich vor dem SVE-Tor auf, und gleich rappelte es. Niklas Kölle schob den Ball aus acht Metern ins lange Eck zum 1:1. Und es kam noch schlimmer für die Saarländer. In der 33. Minute fiel SVE-Innenverte­idiger Carlo Sickinger nach einem Kopfballdu­ell ein Duisburger Abwehrspie­ler so unglücklic­h ins Bein, dass Sickinger im Verdacht auf Schien- und Wadenbeinv­erletzung ausgewechs­elt werden musste. Für ihn kam Laurin von Piechowski ins Spiel.

Die Rückschläg­e steckte die SVE weg wie nichts. Es ging auch in der kurzzeitig­en Unterzahl nach der Sickinger-Verletzung nur in Richtung des MSV-Tores. Nachdem ein Schuss von Woltemade in der 39. Minute zunächst geblockt wurde, setzte der Bremer nach und traf – schon wieder mit dem Kopf und genau neben den zweiten Pfosten zum 1:2.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte man den Eindruck, die SVE habe alles auf dem Platz im Griff. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der dritte Elversberg­er Treffer fällt – denkste. Der MSV machte mit seinem zweiten Torschuss das 2:2. Marvin Ajani flankte in der 62. Minute auf den kurzen Pfosten, dort hielt Benjamin Girth den Fuß hin, und drin war das Ding. Zu allem Übel musste auch noch Koffi mit einer Leistenver­letzung vom Platz (64.). Für ihn kam Ben Bobzien. Der SVE war anzumerken, dass sie mit dem einen Auswärtspu­nkt keineswegs zufrieden war, doch der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor.

 ?? FOTO: LEHMANN ?? SVE-Stürmer Nick Woltemade bejubelt mit Manuel Feil eines seiner beiden Tore gegen den MSV Duisburg.
FOTO: LEHMANN SVE-Stürmer Nick Woltemade bejubelt mit Manuel Feil eines seiner beiden Tore gegen den MSV Duisburg.

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