Woltemades Doppelpack langt nicht für einen Dreier
Drittliga-Tabellenführer SV Elversberg gibt beim 2: 2 beim MSV Duisburg zweimal eine Führung aus der Hand.
DUISBURG Es soll zurzeit einfach nicht sein mit einem Elversberger Erfolgserlebnis in der 3. FußballLiga. Der Tabellenführer aus dem Saarland kam am Dienstagabend trotz einer starken Leistung nicht über ein 2:2 im Nachholspiel beim MSV Duisburg hinaus. Dabei war die SVE klar besser, hatte eine Vielzahl an Torchancen, und Nick Woltemade erzielte sogar die ersten beiden Kopfballtore in seiner Karriere. Doch die Duisburger machten aus dem Nichts ebenfalls zwei Tore.
SVE-Trainer Horst Steffen ließ wie angekündigt Kapitän Luca Schnellbach nach seiner Rot-Sperre (drei Spiele) wieder von Beginn an spielen. Schnellbacher ersetzte den erkälteten Jannik Rochelt auf der linken Offensivseite. Ganz vorne durfte Kevin Koffi nach seiner GelbSperre für Valdrin Mustafa ran, und im zentralen Mittelfeld spielte Luca Dürholtz für Semih Sahin, der sich im Abschlusstraining an der Wade verletzte. Wie schon so oft in dieser Saison machten sich die drei Wechsel in der Startelf nicht bemerkbar.
Der SVE war nach zwei Niederlagen in Folge kein Druck anzumerken. Vor 9087 Zuschauern in der Schauinsland-Arena in Duisburg gab von Beginn an nur ein Team das Tempo an – und das kam aus dem Saarland. Die Steffen-Elf marschierte bedingungslos nach vorne.
Und gleich die erste Chance passte. Und wie: Nach einer Flanke von Koffi köpfte Nick Woltemade den Ball zum 0:1 ins lange Eck (13.). Eigentlich nichts Ungewöhnliches für einen 1,98-Meter-Schlaks, doch Woltemade ist alles andere als ein guter Kopfballspieler. Für die 21-jährige Leihgabe des Bundesligisten SV
Werder Bremen war es das erste Kopfballtor seiner Aktivenkarriere.
In der 18. Minute hatte Maurice Neubauer das 2:0 auf dem Fuß, traf aus 16 Metern aber nur den Pfosten. Elf Minuten später hatte Woltemade schon wieder eine Kopfballchance. Nach einem Eckball ging der Kopfball nur Zentimeter am zweiten Pfosten vorbei.
Für was die Elversberger in den vergangenen Wochen ebenfalls gut sind, sind gegnerische Tore aus dem Nichts. In der 32. Minute tauchten die Zebras das erste Mal gefährlich vor dem SVE-Tor auf, und gleich rappelte es. Niklas Kölle schob den Ball aus acht Metern ins lange Eck zum 1:1. Und es kam noch schlimmer für die Saarländer. In der 33. Minute fiel SVE-Innenverteidiger Carlo Sickinger nach einem Kopfballduell ein Duisburger Abwehrspieler so unglücklich ins Bein, dass Sickinger im Verdacht auf Schien- und Wadenbeinverletzung ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Laurin von Piechowski ins Spiel.
Die Rückschläge steckte die SVE weg wie nichts. Es ging auch in der kurzzeitigen Unterzahl nach der Sickinger-Verletzung nur in Richtung des MSV-Tores. Nachdem ein Schuss von Woltemade in der 39. Minute zunächst geblockt wurde, setzte der Bremer nach und traf – schon wieder mit dem Kopf und genau neben den zweiten Pfosten zum 1:2.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte man den Eindruck, die SVE habe alles auf dem Platz im Griff. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der dritte Elversberger Treffer fällt – denkste. Der MSV machte mit seinem zweiten Torschuss das 2:2. Marvin Ajani flankte in der 62. Minute auf den kurzen Pfosten, dort hielt Benjamin Girth den Fuß hin, und drin war das Ding. Zu allem Übel musste auch noch Koffi mit einer Leistenverletzung vom Platz (64.). Für ihn kam Ben Bobzien. Der SVE war anzumerken, dass sie mit dem einen Auswärtspunkt keineswegs zufrieden war, doch der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor.