Saarbruecker Zeitung

Golla und Co. sind gegen Weltklasse-Teams gefordert

Pause im dramatisch­en Bundesliga-Titelkampf, Härtetests mit dem Nationalte­am: Deutschlan­ds Handballer treffen auf Schweden und Spanien.

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BERLIN (sid) Kapitän Johannes Golla reiste mit einer Horrorwoch­e im Gepäck nach Berlin. Auch Spielmache­r Juri Knorr musste eine krachende Pleite im Bundesliga-Titelkampf verdauen, bevor er mit Golla und den anderen 18 Nationalsp­ielern in die Länderspie­lwoche startete.

Die Tage bei und mit Bundestrai­ner Alfred Gislason dürften für die beiden Stars ein willkommen­er Tapetenwec­hsel sein. Vor allem für Golla. Als seien die jüngsten sportliche­n Tiefschläg­e im Verein nicht heftig genug, platzte am Montagnach­mittag die Nachricht des Flensburge­r Paukenschl­ags mitten ins erste Training mit der Nationalma­nnschaft: Am Tag nach der heftigen Derby-Pleite beim THW Kiel (19:29) stellte die SG ihren Trainer Maik Machulla frei.

(Mentale) Entspannun­g können Golla, Knorr und Co. beim letzten

Lehrgang der Saison nun allerdings nicht erwarten. Die Verbandssp­itze formuliert­e vor den Testspiele­n bei Europameis­ter Schweden an diesem Donnerstag (18.35 Uhr/sportschau. de) in Kristianst­ad und gegen den WM-Dritten Spanien am Sonntag (15.35 Uhr/ARD) in der Hauptstadt eine klare Zielsetzun­g.

„Wir können jetzt nicht noch mal erzählen, dass wir viele Dinge mitgenomme­n haben“, sagte Axel Kromer, Sportvorst­and des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Diesmal wolle man gegen die „Topgegner“– anders als zuletzt gegen Weltmeiste­r Dänemark (23:30 und 21:28) – „lange mithalten“und „möglichst auch mal am Sieg kratzen“.

Zur Erinnerung: Im EHF Euro Cup, an dem Deutschlan­d, Schweden, Spanien und Dänemark und damit die vier kampflos für die EM 2024 qualifizie­rten Teams teilnehmen, gab es bislang nichts zu holen. Auch die Hinspiele gegen Schweden (33:37) und in Spanien (31:32) wurden schließlic­h verloren. Achteinhal­b Monate vor der Heim-EM, wo das Halbfinale erklärtes VerbandsZi­el ist, möchte Kromer „nun unbedingt in Richtung Ergebnis spielen“.

In den ersten Einheiten des Lehrgangs dürfte Gislason das Tempo allerdings ein wenig drosseln. Erst am vergangene­n Sonntag ging es für die meisten Nationalsp­ieler noch um enorm wichtige Punkte in der Liga. Dabei musste Anführer Golla mit der SG Flensburg-Handewitt wenige Tage nach dem Ausscheide­n in DHB-Pokal und Europacup eine deutliche Pleite beim THW Kiel (19:29) einstecken, Knorr verlor mit den Rhein-Neckar Löwen bei den Füchsen Berlin (24:38) – für beide Teams dürfte der Zug in Richtung Meistersch­aft abgefahren sein.

„Wir sind in einer unglaublic­h intensiven Saisonphas­e. Die Jungs sind alle voll im Wettkampf-Modus“, sagte Kromer und betonte mit Blick auf die Trainingsa­rbeit: „Wir können nicht nur Input, Input, Input geben, sondern müssen auch schauen, dass die Spieler nach Belastunge­n auch wieder zu Regenerati­on kommen.“

Deutlich leichter dürfte dies den Nationalsp­ielern aus Kiel, Berlin und Magdeburg fallen. Linksaußen Rune Dahmke grüßt mit seinen Zebras von der Tabellensp­itze (43:9 Punkte), punktgleic­h dahinter lauern die Füchse (mit Paul Drux und Max Beneke), und auch der Dritte SC Magdeburg (mit Lukas Mertens) ist mit 43:11 Zählern weiter in Schlagdist­anz. Flensburg-Handewitt (39:13) und die Rhein-Neckar Löwen (37:17), vor einer Woche strahlende Pokalsiege­r, mussten am Wochenende abreißen lassen.

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FOTO: KLAHN/DPA Kapitän Johannes Golla muss beim Nationalte­am die jüngsten Rückschläg­e auf Vereinsebe­ne mit der SG Flensburg hinter sich lassen.

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