Demonstranten protestieren gegen Unrechts-Regime im Iran
200 Teilnehmer folgten am Samstag in Saarbrücken dem Aufruf der iranischen Bürgerinitiative Saar und beklagen vor allem die Menschenrechtslage.
(bub) Rund 200 Demonstranten trafen sich am Samstag auf dem Tbilisser Platz vor dem Saarbrücker Staatstheater, um gegen das Mullah-Regime, gegen Gewalt für Frauen und Mädchen und gegen die Hinrichtungen im Iran zu demonstrieren. Die iranische Bürgerinitiative Saar hatte zu der Demonstration aufgerufen.
Adressaten ihrer Forderungen waren sowohl die iranische Regierung als auch die europäischen Regierungen. „Es ist hart, in diesen Zeiten zuversichtlich zu bleiben, daran zu glauben, etwas positiv beeinflussen und verändern zu können. Wir wollen heute gemeinsam unsere Energie auf genau eins fokussieren, nämlich Frauen leben Freiheit“, erläuterte Afsaneh Ali Yazdan in ihrer Eröffnungsrede. Die Teilnehmer forderten den sofortigen Stopp aller Hinrichtungen und Folterungen, die Freilassung aller politischen Gefangenen, insbesondere der Minderjährigen. Die Revolutionsgarde solle als Terrororganisation eingestuft werden, erklärten die Demonstranten.
„Für einen freien, demokratischen und säkularen Iran stehen wir nun wieder zusammen in Saarbrücken. 44 Jahre islamisch geprägte Diktatur hinterlassen ein verbranntes, verarmtes und trauerndes Land mit aufgebrauchten Ressourcen, fehlender Infrastruktur in den ländlichen Regionen, hoher Arbeitslosigkeit und Armut von über 70 Prozent der Bevölkerung“, erklärte die
Exiliranerin Pupak Dorudian. „Am schlimmsten ist und bleibt die Lage der Menschenrechte. Der Iran ist regelmäßig auf Platz eins oder zwei der Menschenrechtsorganisationen, was die Zahl der Hinrichtungen anbelangt, zu finden. Allein 143 Hinrichtungen habe es bereits in diesem Jahr gegeben“, erläuterte Pupak Dorudian.
Die Teilnehmer forderten das Aufspüren und die Bestrafung von Firmen, die in Europa oder über Drittländer die Iran-Sanktionen umgehen. Das Vermögen iranischer Entscheidungsträger, ihrer Familien und Handlanger soll auf EU-Ebene eingefroren werden, als Reaktion auf die massiven Menschenrechtsverletzungen. Sie verlangten die
Aberkennung der Legitimation des iranischen Regimes und eine säkulare und demokratische Staatsform im Iran. Mit Plakaten und Bannern, auf denen „Gegen die gesetzliche Diskriminierung der Frauen im Iran“, „Für eine säkulare Demokratie im Iran“oder „Gegen die Aushebelung von Sanktionen über Drittstaaten“standen, unterstrichen die Demonstranten diese Forderungen. Viele Vertreter aus der Politik, wie die Bundestagsabgeordneten Josephine Ortleb (SPD) und Thomas Lutze (Die Linke), die Landtagsabgeordneten Roland Theis (CDU) und Kira Braun (SPD) sowie Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) unterstützen die Forderungen und nahmen ebenfalls an der Kundgebung teil.