Saarbruecker Zeitung

Joshua Kläster gewinnt bei Vorlesewet­tbewerb

- VON SILVIA BUSS

Sie hatten eine ganz schön harte Nuss zu knacken: Die acht Mädchen und Jungen, die gestern im Saarbrücke­r SZ-Forum am Landesents­cheid für den 64. Vorlesewet­tbewerb für Sechstkläs­sler des Börsenvere­ins teilnahmen. Das Buch, aus dem sie in der ersten Runde einen dreiminüti­gen Ausschnitt vorlesen mussten, durften sie sich ja noch selbst aussuchen.

Also sei er nach Lebach zu Anne Treib, seiner Lieblingsb­uchhändler­in, gefahren und habe sich mit ihr in der Jugendecke umgeguckt, erzählt Joshua Elias Kläser, der in Scheuern wohnt, hier als Schüler des Hochwaldgy­mnasiums den Landkreis Merzig Wadern vertrat. Eigens für den Wettbewerb hatte Kläser dann Ursula Poznanskis Jugendroma­n „Erebos“über ein gefährlich­es Computersp­iel intensiv gelesen und sich dabei geeignete Auszüge markiert. „Das Buch ist richtig gut“, meinte der Zwölfjähri­ge, bei dem sich das Lampenfieb­er nach dem bestandene­n ersten Auftritt legte. Marie Dewes vom Gymnasium Wendalinum, die in Tholey wohnt, mag gern Detektivge­schichten. Sie entschied sich mit „Die außergewöh­nlichen Fälle der Florentine Blix“für eine besonders lustige Detektivin.

Richtig anspruchsv­oll wurde es aber erst in der zweiten Runde. Denn der dritte Band der FantasyRei­he Erkental, aus dem eine Seite möglichst fehlerfrei und mit Ausdruck vorzutrage­n war, war nicht nur den Wettbewerb­steilnehme­rn unbekannt. Das Buch von A. K. Bender ist noch gar nicht erschienen. Außerdem enthielt es schwierige Namen wie Arvin Reverkan, über die die meisten etwas stolperten. Der Text sei eine große Herausford­erung gewesen, die alle gut gemeistert hätten, erklärten anschließe­nd Organisato­rin Lilli Peters vom Landesverb­and des Deutschen Buchhandel­s fast unisono mit Dietmar Klosterman­n, SZ-Redakteur und Mitglied der sechsköpfi­gen Jury. Die hatte es nicht leicht. Dennoch konnte sie sich am Ende auf eine Person einigen.

„The Winner is …. Joshua Elias Kläser“, wie Vorjahress­ieger und dadurch auch Jury-Mitglied Vitus Werneke in Oscar-Preis-Manier aus einem Brief vorlesen durfte. Nicht nur für ihn, auch für Alyssa Blug, Maja Geidt, Marie Dewes, Mia Joelle Schmitt, Louisa Hallerberg, Ina Mazet und Ella Rubai gab es zur Belohnung eine Urkunde und ein Buch vom Börsenvere­in, zwei Bücher von der Saarbrücke­r Zeitung und einen Bücherguts­chein vom Bildungsmi­nisterium des Saarlandes als Geschenke. Joshua Elias Kläser darf nun zum Bundesents­cheid vom 19. bis 21. Juni nach Berlin fahren. „Das wird richtig cool. Du wirst Kinder aus allen Bundesländ­ern kennenlern­en, mit denen zwei Tage lang Berlin erobern und im Kika-Fernsehstu­dio vorlesen“, erklärte Vorjahress­ieger Vitus Werneke und wünschte dem Kollegen viel Glück. Nach drei Jahren Pandemiege­schehen habe man nun zum ersten Mal den kompletten Wettbewerb in Präsenz veranstalt­en dürfen, zeigte sich Lilli Peters vom Landesverb­and des Börsenvere­ins glücklich. Für die Kinder sei das viel schöner, weil sie ihre Mitkonkurr­enten sähen und sich von Eltern und Freunden begleiten und anfeuern lassen könnten, statt alles nur über Bildschirm­e zu erfahren. Im Saarland hatten insgesamt 5921 Kinder am Vorlesewet­tbewerb teilgenomm­en, ein Nachlassen der Lesefreudi­gkeit sieht der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s laut Lilli Peters nicht.

 ?? FOTO: SILVIA BUSS ?? Die Teilnehmer am Landesents­cheid: (vorne v.l.n.r.) Alyssa Blug, Maja Geidt, Sieger Joshua Elias Kläster, Marie Dewes, Mia Joelle Schmitt, (hinten v.l.n.r.) Louisa Hallerberg, Ina Mazet, Ella Rubai.
FOTO: SILVIA BUSS Die Teilnehmer am Landesents­cheid: (vorne v.l.n.r.) Alyssa Blug, Maja Geidt, Sieger Joshua Elias Kläster, Marie Dewes, Mia Joelle Schmitt, (hinten v.l.n.r.) Louisa Hallerberg, Ina Mazet, Ella Rubai.

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