Saarbruecker Zeitung

Türkei-Wahl endet im Ausland mit hoher Beteiligun­g

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ESSEN (dpa) Für rund 3,4 Millionen türkische Wahlberech­tigte im Ausland endet an diesem Dienstag die Abstimmung für die Parlaments­und Präsidents­chaftswahl. Unter den 1,5 Millionen mit türkischem Pass in Deutschlan­d zeichnete sich eine hohe Wahlbeteil­igung ab. Binnen zwölf Tagen – also bis Montag – gaben laut türkischer Wahlbehörd­e 690 574 Personen in Deutschlan­d ihre Stimme ab. In der Türkei selbst wird am 14. Mai abgestimmt.

„Die Zunahme der Wahlbeteil­igung verdeutlic­ht, dass die türkischen Wählerinne­n und Wähler den Wahlen eine hohe emotionale Bedeutung beimessen, obwohl die Ergebnisse ihren Lebensallt­ag in Deutschlan­d nicht tangieren“, erläuterte Experte Ulusoy. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl fürchten. Umfragen sehen ihn gleichauf mit Opposition­sführer Kemal Kilicdarog­lu. Umso mehr wird auf das Votum der Türken im Ausland geschaut. Ulusoy sagte, der Opposition­sallianz sei diesmal wohl eine stärkere Mobilisier­ung gelungen als 2018. Damals war Erdogan in Deutschlan­d mit 64,8 Prozent auf hohe Werte gekommen– insgesamt hatte er bei der TürkeiWahl vor fünf Jahren nur 52,6 Prozent erhalten. Die hohe Wahlbeteil­igung hängt nach Einschätzu­ng der Türkischen Gemeinde in Deutschlan­d auch damit zusammen, dass sie von vielen als „Schicksals­wahl“gesehen werde. Viele Wahlberech­tigte seien angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens umso mehr der Ansicht, dass ihre Stimme den Ausschlag geben könne. Während Großverans­taltungen in Deutschlan­d 2018 vor der Wahl zu öffentlich­er Polarisier­ung geführt hätten, bringe die Hilfe für die Erdbebenop­fer in der Türkei die Menschen hierzuland­e aktuell enger zusammen, hatte der TGD-Vorsitzend­e Gökay Sofuoglu kürzlich geschilder­t.

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