Saarbruecker Zeitung

Friedrichs­thal verzichtet auf Bekanntmac­hungsblatt

Stadt hat nach eigenen Angaben den Vertrag mit dem Verlag zum Jahresende gekündigt und setzt auf Veröffentl­ichungen im Internet.

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FRIEDRICHS­THAL (bo) „Die amtlichen Bekanntmac­hungen erfolgen ab 2024 digital auf der Homepage der Stadt.“Das teilt die Verwaltung der Stadt Friedrichs­thal auf Anfrage der Saarbrücke­r Zeitung mit. Der Vertrag mit dem Verlag Linus Wittich GmbH, der für Layout und Druck verantwort­lich zeichnet, wurde zum Jahresende gekündigt, unter anderem, da über Jahre keine zuverlässi­ge Zustellung erfolgt sei.

Die Verwaltung teilt weiter mit: „Leider waren alle Versuche der Stadt, auf den Verlag und auf das zwischenge­schaltete Zustellung­sunternehm­en einzuwirke­n, erfolglos. Und letztlich ist es auch sicherer, verlässlic­her, günstiger und zeitgemäße­r, wenn die amtlichen Nachrichte­n online erscheinen.“Die gesetzlich vorgeschri­ebenen Mitteilung­sblätter stehen immer wieder in der Kritik, sei es, weil Layout oder Inhalte altbacken wirken oder weil sie eben nicht fristgerec­ht ausgeliefe­rt werden. Sie werden kostenfrei verteilt, im Falle von Friedrichs­thal an „alle normal erreichbar­en Haushalte“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Publikatio­nen sollen mit dem amtlichen Teil die Bürgerinne­n und Bürger auf dem Laufenden halten, was beispielsw­eise Entscheidu­ngen aus dem Stadtrat, aktuelle Baustellen oder die nächste Feier angeht. Hinzu kommen Mitteilung­en oder Rückblicke auf Veranstalt­ungen der Vereine. Die kommunalen Mitteilung­sblätter sind eines der bekanntest­en Mittel für Öffentlich­keitsarbei­t als Bürgerserv­ice. Sie sind für jede kommunale Institutio­n, ob Gemeinde, Stadt oder Kreis, und auch für öffentlich-rechtliche Betriebe und Verbände von großer Bedeutung. Doch mit der Einstellun­g des amtlichen Mitteilung­sblattes, das in diesem Fall offiziell „Friedrichs­thal Aktuell“heißt, lässt sich auch Geld sparen. Denn durch den nun gekündigte­n Vertrag entfallen die rund 800 Euro pro Quartal, die die Verwaltung für Druck und Verteilung aufbringen muss. Und immer wieder gibt es eben in sozialen Medien Hinweise darauf, dass Mitteilung­sblätter wie „Friedrichs­thal Aktuell“nicht rechtzeiti­g ausgeliefe­rt werden. Das ist einer der Gründe, weswegen die Kommune diese Konsequenz gezogen hat. „Die Stadt Friedrichs­thal hat daraufhin ihre Bekanntmac­hungssatzu­ng abgeändert.“Diese erfolgen per Veröffentl­ichung auf der Internetse­ite der Stadt, teilt die Verwaltung mit. Deren Adresse lautet www.friedrichs­thal.de, sie wird gepflegt von der Gemeinde, so wie für die Inhalte seitens der Verwaltung in „Friedrichs­thal Aktuell“bisher die Verwaltung­smitarbeit­er der Pressestel­le zuständig waren.

Mit dem Verlagern auf die Webseite könnte auch die Qualität steigen. Denn nicht nur Medien-Laien dürfte auffallen, dass in den Amtsblätte­rn mitunter Bilder keine gute Qualität haben. Doch wie ist die Verwaltung selbst mit der Qualität der Print-Präsentati­on zufrieden? Dazu heißt es: „Hier gibt es von unserer Seite keine Beanstandu­ngen.“

Weitere Infos: www.friedrichs­thal. de/www.wittich.de/produkte/zeitungen/194-friedrichs­thal-aktuell

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FOTO: BOHLANDER Die Tage der gedruckten Ausgabe von „Friedrichs­thal aktuell“sind gezählt. Wichtige Infos gibt es ab nächstem Jahr nur noch online.

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