Saarbruecker Zeitung

Viele Topclubs hängen in der Drittklass­igkeit oder noch tiefer

Auch im Frauenfußb­all steht Bayern München weit oben. Andere namhafte Clubs wie Schalke, Dortmund oder der VfB Stuttgart brauchen noch viel Zeit.

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FRANKFURT (dpa) Von der kommenden Saison an müssen die Männer-Bundesligi­sten nach einer DFL-Vorgabe in der Lizenzieru­ngsordnung den Frauenfußb­all fördern. Wir geben einen Überblick über den Frauenfußb­all bei den 18 Vereinen.

VfL Wolfsburg: Titelverte­idiger in der Bundesliga und zuletzt das erfolgreic­hste deutsche Team. Champions-League-Sieger 2013 und 2014. Viele Nationalsp­ielerinnen stehen beim VfL unter Vertrag, darunter die Saarländer­in Lena Lattwein.

Bayern München: Tabellenfü­hrer der Bundesliga. Schon 1976 und zuletzt 2021 deutscher Meister. Die Bayern wollen auch in Europa durchstart­en, mehr als das Halbfinale in der Champions League war bisher aber nicht drin.

Borussia Dortmund: Die BVB-Frauen sind aktueller Bezirkslig­a-Meister und steigen in die Landesliga auf. Die Abteilung gibt es erst seit 2021. Bis an die deutsche Spitze wird es noch einige Jahre dauern.

1. FC Union Berlin:

Die Köpenicker wollen den Bereich stetig profession­alisieren und perspektiv­isch in die Bundesliga. Aktuell ist das Team Zweiter in der Regionalli­ga Nordost hinter Viktoria Berlin. Eine Chance auf den Zweitliga-Aufstieg (in der Relegaiton spielt der Meister Nordost gegen Meister Nord, den Hamburger SV) hat Union nicht mehr.

SC Freiburg: Frauenfußb­all gibt es beim SC seit 1975. Die erste Mannschaft spielt seit 2011 erstklassi­g und steht nach 2019 zum zweiten Mal im Finale des DFB-Pokals. Das einstige saarländis­che Toptalent Kim Fellhauer spielt schon seit 2014 in Freiburg und ist fester Bestandtei­l des Bundesliga-Teams.

Bayer Leverkusen: 2008 gegründet und seit 2010 mit einjährige­r Unterbrech­ung im Oberhaus. Die beste Platzierun­g war Rang fünf.

RB Leipzig: Tabellenfü­hrer der 2. Bundesliga, der den Aufstieg in die 1. Liga sicher hat. Der Club will nach kurzer Akklimatis­ierung in die Top drei der Bundesliga vordringen.

FSV Mainz 05: Hat seit dieser Saison eine Kooperatio­n mit dem TSV Schott Mainz. Die erste Mannschaft wurde namhaft verstärkt, am kommenden Sonntag ist Schott Mainz zum Spitzenspi­el der Regionalli­ga Südwest beim Tabellenfü­hrer SV Elversberg zu Gast (14 Uhr, Göttelborn). Der FSV plant die Übernahme der Mädchen- und Frauenfußb­allsparte mittelfris­tig.

Eintracht Frankfurt: ChampionsL­eague-Anwärter in der Bundesliga. 2020 Fusion mit dem 1. FFC Frankfurt und seither deutlich im Aufwind, gemeinsam mit Wolfsburg Rekordmeis­ter (sieben Titel).

Borussia Mönchengla­dbach: Die Abteilung besteht seit 1996. Nach insgesamt drei Jahren in der Bundesliga ist das Team zuletzt bis in die Regionalli­ga West abgestürzt. Die Teilnahme an der Relegation zum Zweitliga-Aufstieg ist fast sicher, weil

Konkurrent Borussia Bocholt keine Lizenz beantragt hat. Gegner ist dann der Meister Südwest, also die SV Elversberg, der TSV Schott Mainz oder der 1. FC Saarbrücke­n, die alle Chancen auf den Titel haben.

1. FC Köln: Die Mannschaft spielt derzeit in der Bundesliga, wurde aber erst 2009 gegründet. Der ursprüngli­che Vorgänger-Club war Ex-Meister Grün-Weiß Brauweiler.

Werder Bremen: Seit 2020 in der Bundesliga. Anfänge gab es bereits Ende der 70er Jahre.

FC Augsburg: Die Frauen-Abteilung wurde 2006 gegründet. Spielen aktuell in der Bezirkslig­a vorne mit.

TSG 1899 Hoffenheim: Seit 2013 Bundesligi­st und mit eigenem Leistungsz­entrum. Derzeit Champions-League-Anwärter. Im Bundesliga-Team steht die saarländis­che Torhüterin Laura Dick unter Vertrag.

VfL Bochum: Das Frauen-Team wurde 2010 gegründet und spielt seit Jahren in der Regionalli­ga West im vorderen Drittel mit.

VfB Stuttgart: Durch die Kooperatio­n mit dem VfB Obertürkhe­im gibt es seit 2021 eine Frauenabte­ilung, in dieser Saison auch erstmals unter dem Dach des VfB. Da Obertürkhe­im aus der Regionalli­ga Süd in die Oberliga abgestiege­n ist, hängt der VfB derzeit in der Viertklass­igkeit fest. Spätestens 2025/2026 will der Verein eigentlich in der 2. Bundesliga angekommen sein, wird aber in dieser Spielzeit den Aufstieg in die Regionalli­ga verpassen. Der LigaFavori­t, für den seit Sommer 2022 auch Anja Selensky spielt (zuvor 1. FC Saarbrücke­n und SV Elversberg), ist mit großem Abstand nur Zweiter hinter dem TSV Neuenstein.

FC Schalke 04: Seit 2020 gibt es nach 1975 bis 1987 wieder eine Frauenfußb­all-Abteilung, ein Team schaffte in dieser Saison den Landesliga-Aufstieg. Wie bei Borussia Dortmund wird es bis zur deutschen Spitze noch einige Jahre dauern.

Hertha BSC: Die Berliner haben seit Kurzem eine eigene Frauenabte­ilung und schließen sich mit Hertha 03 Zehlendorf in der Regionalli­ga Nordost zusammen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Die Saarländer­in Kim Fellhauer (vorne) spielt seit 2014 schon für den SC Freiburg und steht mit dem Club im DFB-Pokalfinal­e.

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