Saarbruecker Zeitung

Deutsches Duo träumt von Triumph in Königsklas­se

In der Meistersch­aft sind der THW Kiel und Magdeburg Titelrival­en. In der Champions League vereint sie das Ziel Final Four.

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KIEL/MAGDEBURG (dpa) Für die Jagd auf Europas Handball-Krone drückt Bundestrai­ner Alfred Gislason seinen Herzens-Vereinen THW Kiel und SC Magdeburg fest die Daumen. „Beide haben die Möglichkei­t, zum Final Four nach Köln zu kommen, und ich hoffe natürlich, dass sie es schaffen. Das wäre sehr gut für den deutschen Handball“, sagte Gislason vor den Hinspielen im Viertelfin­ale der Königsklas­se und fügte hinzu: „Ein deutsches Finale wäre natürlich großartig.“

Auf dem Weg dorthin bekommt es der Rekordmeis­ter und Bundesliga-Spitzenrei­ter aus Kiel an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/DAZN) wie schon in den vergangene­n zwei Jahren mit Frankreich­s Champion Paris Saint-Germain zu tun. Zwei Stunden zuvor empfängt Meister SC Magdeburg den polnischen Vertreter Orlen Wisla Plock. Die Rückspiele steigen eine Woche später.

„Das werden zwei brutale Spiele“, sagte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak vor den Duellen mit der Millionent­ruppe von der Seine. In der vergangene­n Saison setzten sich die Kieler in der Endabrechn­ung hauchdünn mit einem Tor durch, im Jahr zuvor hatten die Franzosen das bessere Ende für sich. „Spiele gegen Paris sind immer etwas Besonderes, sie können immer in die eine oder andere Richtung kippen“, sagte Rückraumsp­ieler Miha Zarabec.

Ausgerechn­et jetzt plagen den THW jedoch Personalso­rgen. Neben Ex-Nationalsp­ieler Steffen Weinhold (Schulterop­eration) fällt auch der Schwede Eric Johansson wegen einer Handverlet­zung für den Rest der Saison aus. Zudem ist der Einsatz von Nikola Bilyk fraglich. „Ich weiß wirklich nicht, wer mir zur Verfügung stehen wird“, sagte Trainer Filip Jicha: „Ich weiß aber, dass wir um unseren Traum, das Halbfinale in der Königsklas­se zu erreichen, spielen. Wir werden alles tun, um Paris Paroli zu bieten.“

Besonders heiß ist Superstar Sander Sagosen, der sich im Sommer gerne als Champions-League-Sieger aus Kiel verabschie­den möchte. „Wir wollen 120 Minuten lang unseren besten Handball zeigen. Denn wir haben ein Ziel, und das heißt Köln“, bekräftigt­e der Norweger.

Wenn in der Domstadt am 17. und 18. Juni der Titel vergeben wird, will auch der SC Magdeburg dabei sein. 21 Jahre nach dem bisher einzigen Champions-League-Triumph der Vereinsges­chichte – damals mit Gislason als Trainer und dem heutigen Coach Bennet Wiegert als Spieler – kann der Bundesliga-Zweite wieder auf den großen Wurf in der Königsklas­se hoffen. „Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich das nur höre“, sagte Nationalsp­ieler Lukas Mertens.

Anders als die Kieler gegen Paris gehen die Magdeburge­r leicht favorisier­t in die Duelle mit dem siebenmali­gen polnischen Meister aus Plock, gegen den es in der Gruppenpha­se einen klaren Heimsieg (33:27) und eine knappe Auswärtsni­ederlage (24:25) gab. „Die Woche nach dem verlorenen Pokalfinal­e war mental nicht einfach, aber das ist raus aus den Köpfen. Wir werden gut vorbereite­t sein“, sagte Mertens. Und Trainer Wiegert bekräftigt­e: „Die Champions League ist ein Mega-Ziel.“

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FOTO: WOLF/DPA Erfolgstra­iner Bennet Wiegert will mit dem SC Magdeburg unbedingt ins Final Four der Champions League einziehen.
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