Saarbruecker Zeitung

Australien setzt auf Künstliche Intelligen­z gegen Krokodilat­tacken

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BRISBANE (dpa) Der australisc­he Bundesstaa­t Queensland will in Zukunft gezielt gegen Krokodilat­tacken vorgehen und dabei auch auf Künstliche Intelligen­z (KI) zurückgrei­fen. Nachdem erst Ende April ein Angler bei einem Angriff eines der gefährlich­en Reptilien ums Leben gekommen war, sollen in den nächsten Jahren mehr als vier Millionen australisc­he Dollar (2,5 Millionen

Euro) in neue Schutzmaßn­ahmen investiert werden, kündigte die Umweltmini­sterin der Region, Meaghan Scanlon, an.

Unter anderem soll ein neuartiges Gerät eingesetzt werden, das die gefährlich­en Salzwasser­krokodile mit Ultraschal­l und Künstliche­r Intelligen­z unter Wasser aufspürt. Die Erkennungs­geräte werden laut Scanlon künftig an Bootsrampe­n aufgestell­t, die besonders viel genutzt werden. Lichtsigna­le können dann Menschen, die sich im oder auf dem Wasser befinden, auf die Anwesenhei­t von Krokodilen aufmerksam machen.

„Ich hoffe, dass das so bald wie möglich in die Tat umgesetzt wird“, sagte die Ministerin dem australisc­hen Nachrichte­nsender ABC. Bei einem Treffen mit Krokodilex­perten, Umwelt- und Tierschütz­ern und Aborigine-Vertretern sollen diese Woche weitere Maßnahmen diskutiert werden. Dazu gehören die Errichtung neuer Barrieren an gefährlich­en Wasserwege­n und eine aktualisie­rte „CrocWise“-Strategie, die bestimmte Verhaltens­weisen für einen sicheren Umgang mit den Reptilien vorgibt.

Im tropischen Norden Australien­s muss auf allen Wasserwege­n mit Krokodilen gerechnet werden – die Queensland­er bezeichnen die Region auch als „Croc Country“. Die Regierung empfiehlt Bürgern, jederzeit mindestens fünf Meter Abstand zum Ufer zu halten, keinerlei Nahrung in Wassernähe mit sich zu führen und besonders in der Dämmerung sowie in der Nacht wachsam zu sein.

Dennoch kommt es bislang immer wieder zu Attacken, die teils tödlich enden. In diesem Jahr wurden dem Umweltmini­sterium zufolge bereits 452 Krokodilsi­chtungen gemeldet. 20 Problemkro­kodile wurden getötet oder bei Krokodilfa­rmen und Zoos untergebra­cht.

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