SIKB-Bank verwaltet über zwei Milliarden Euro
Die landeseigene Struktur- und Förderbank SIKB will sich bei der Gründung junger Unternehmen noch stärker als bisher einbringen. „Das können sowohl Firmen in klassischen Branchen sein als auch Start-ups – junge, technologieorientierte Unternehmen aus dem Hochschulbereich“, sagt SIKB-Vorstandschefin Doris Woll. Im vergangenen Jahr hat das Institut 151 Vorhaben mit 19,6 Millionen Euro finanziert.
Die Startup- und Gründungsfinanzierung speist sich aus mehreren Töpfen. Das kann zum einen das Startgeld- und Startkapital-Programm des Landes sein. Auch der Klassiker im SIKB-Instrumentenkasten, die Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW), kann jungen Unternehmern den Start in die berufliche Selbstständigkeit erleichtern. Hier liegt der Darlehens-Höchstbetrag bei zwei Millionen Euro. Ein weiterer Baustein können Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) sein. Über den Efre-Nachrangdarlehensfonds Saarland können Kredite bis zu je einer Million Euro gewährt werden.
Außerdem ist die SIKB mit Beratern dort präsent, wo die Startup-Szene zu Hause ist. Das ist in Saarbrücken die Fase 19 (Fasanerieweg 19), die Halle 4 (Halbergstraße 4) und der Co:hub66 (Neumarkt 15). „Darüber hinaus kooperieren wir eng mit den Gründungsfördergesellschaften der Hochschulen wie Triathlon an der Universität und dem Fitt-Institut der Hochschule für Technik und Wirtschaft“, sagt Woll.
Auch bestehende Unternehmen aus dem Mittelstand können von den Förderinstrumenten der SIKB profitieren. Sie ist die zentrale Anlaufstelle im Saarland für Förderkredite des Bundes und des Landes, aber auch für Bürgschaften, Beteiligungen und Wagniskapital. Abgewickelt werden die Vorhaben über die Hausbanken der Firmen oder mithilfe SIKB-eigener Fördertöpfe. Insgesamt bewilligte die Bank 2022 ein neues Volumen von 295 Millionen Euro. „Es bewegte sich wieder im üblichen Rahmen – nach einem starken Anstieg wegen der Corona-Darlehen, die nur noch bis Mitte 2022 gewährt wurden“, sagt Vorstand Achim Köhler. Darin sind auch Beteiligungen und Bürgschaften enthalten sowie Gelder für den Wohnungsbau und die Förderung sozialen Wohnraums (insgesamt 91
Millionen Euro). „In den vergangenen Monaten ist allerdings zu beobachten, dass die Nachfrage nach Krediten zurückgeht“, sagt Woll. „Die Unternehmen agieren angesichts des Ukraine-Kriegs, der hohen Preise für Energie und Vorprodukte sowie der gestiegenen Zinsen vorsichtiger.“
Gut angenommen wurde von den Firmen der Efre-Nachrangdarlehensfonds, der Ende des Jahres ausläuft. „Das Land hatte uns 50 Millionen Euro für den Fonds bewilligt, davon wurden seit 2018 rund 40 Millionen Euro ausgezahlt“, sagt Köhler. Im Zuge der aktuellen EU-Förderperiode, die bis 2027 läuft, soll ein neuer Fonds für kleine und mittlere Unternehmen aufgelegt werden. Der Darlehens-Höchstbetrag soll dann von einer auf 1,5 Millionen Euro steigen. Außerdem soll ein Efre-Beteiligungsfond Saarland auf Kiel gelegt werden, der vor allem auf Start-ups zugeschnitten ist.
Bei den Beteiligungen bewilligte die SIKB 4,4 Millionen Euro neu, an Bürgschaften gewährte sie über die Bürgschaftsbank Saarland 7,58 Millionen Euro. Im Beteiligungsbereich verleiht die Bank auch Risikokapital über die Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft (SWG). Das Volumen liegt bei 14 Millionen Euro in 24 Unternehmen.
Die SIKB, die zu 51 Prozent dem Saarland und zu 49 Prozent den saarländischen Banken gehört, schloss das Jahr 2022 mit einer Bilanzsumme von zwei Milliarden Euro ab. Insgesamt verwaltet die SIKB ein Volumen von 2,28 Milliarden Euro.