Saarbruecker Zeitung

Die SVE ist bereit für den letzten Schritt

Spitzenrei­ter Elversberg hat an diesem Samstag in Freiburg Matchball, was den Aufstieg in die 2. Bundesliga betrifft.

- VON HEIKO LEHMANN

Matchball Elversberg! An diesem Samstag kann im Dreisamsta­dion in Freiburg Elversberg­er – und auch ein bisschen saarländis­che – Fußballges­chichte geschriebe­n werden. Bei einem Sieg gegen den SC Freiburg II (14 Uhr) ist die Sportverei­nigung Elversberg Meister der 3. Fußball-Liga und steigt in die 2. Bundesliga auf. Seit Einführung der 2. Bundesliga im Jahr 1974 wäre die SVE nach dem 1. FC Saarbrücke­n, dem FC Homburg und Borussia Neunkirche­n, der vierte saarländis­che Fußballver­ein, der beim Konzert der Großen mitspielen dürfte.

„Wir wissen auch, dass wir etwas Großes schaffen können. Aber wir müssen unser Spiel spielen und uns auf unsere Arbeit konzentrie­ren.“Luca Schnellbac­her Kapitän der SV Elversberg

Fünf Fanbusse starten an diesem Samstag in Richtung Freiburg. Insgesamt werden etwa 1000 Elversberg­er Fans in Freiburg erwartet. So viele waren es noch nie bei einem Auswärtssp­iel. Auch die komplette Vereinsfüh­rung wird vor Ort sein. Alle wollen miterleben, wie die SVE den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt macht. Die Mannschaft ist bereits am Freitag in den Breisgau gefahren. Wie viel Sekt und Bier mit in den Bus geladen wurden und, ob die Meister-T-Shirts schon mit an Bord sind, verriet die SVE vorab nicht. „Die U23-Mannschaft­en, das haben wir in Dortmund gesehen (0:2-Niederlage vor zwei Wochen, Anm. d. Red), sind jetzt nicht so verkehrt. Wenn man die spielen lässt, wird es eng. Wir wollen unseren

Spielstil in Freiburg durchbring­en“, sagt Kapitän Luca Schnellbac­her.

Der 29-jährige Toptorjäge­r der Elversberg­er hat am vergangene­n Wochenende beim 5:2-Sieg gegen die SpVgg Bayreuth zum ersten Mal seit eineinhalb Monaten wieder das gegnerisch­e Tor getroffen. Er ist sehr fokussiert. „Ich kann alle Fans und ihre Vorfreude verstehen, und wir wissen auch, dass wir etwas Großes schaffen können. Aber wir müssen unser Spiel spielen und uns auf unsere Arbeit konzentrie­ren. Das steht vor allem“, ergänzt Schnellbac­her.

Der SC Freiburg II hat vor zwei Jahren die Meistersch­aft in der Regionalli­ga Südwest im Stadion an

der Kaiserlind­e in Elversberg perfekt gemacht. Jetzt könnte sich die SVE revanchier­en. „So etwas interessie­rt mich jetzt nicht wirklich. Wir konzentrie­ren uns auf die Inhalte unseres Spiels. Wir werden sehr gut vorbereite­t in das Spiel gehen. Wir wissen, was uns in Freiburg erwartet und wir wissen, was wir können“, sagt Trainer Horst Steffen.

Die Freiburger belegen mit sechs Punkten Rückstand Rang zwei der Tabelle. Dass es ein Matchball-Spiel ist, weiß auch der Trainer, oder? „Ja, das weiß ich. Wenn man sich aber zu sehr mit dem Matchball beschäftig­t, kommt am Ende meistens ein Doppelfehl­er dabei heraus. Für

mich geht es nur um die Inhalte des Spiels“, sagt der 54-Jährige weiter. Im vergangene­n Jahr machte die SVE die Regionalli­ga-Meistersch­aft am 14. Mai perfekt. Fast auf den Tag genau ein Jahr später könnte Elversberg den nächsten Titel sichern und in Liga zwei durchmarsc­hieren.

„Für mich wäre es die erste Meistersch­aft. In der vergangene­n Saison sind wir mit dem SV Werder Bremen von der 2. Bundesliga in die Bundesliga aufgestieg­en, waren aber kein Meister. Auch in der Jugend bin ich nie Meister geworden“, sagt Nick Woltemade. Der Elversberg­er Spielgesta­lter im zentral-offensiven Mittelfeld ist nach seiner Gelbsper

re wieder am Start und wird aller Voraussich­t nach von Beginn an spielen. Dafür muss Carlo Sickinger passen. Der 23-Jährige konnte in dieser Woche wegen muskulären Problemen nicht trainieren. Für ihn wird wohl Lukas Pinckert in der Innenverte­idigung auflaufen. Robin Fellhauer und Kevin Koffi haben ihre muskulären Probleme überwunden und sind am Donnerstag wieder voll ins Training eingestieg­en.

Sollten die Elversberg­er Verfolger an diesem Samstag zeitgleich ihre Spiele nicht gewinnen, könnte die SVE sogar bei einem Unentschie­den oder einer Niederlage den Aufstieg in die 2. Bundesliga sicherhabe­n.

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FOTO: WIECK So könnte der Jubel der Elversberg­er Spieler über den Aufstieg in die 2. Bundesliga aussehen. Selbst eine Niederlage an diesem Samstag könnte reichen.

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