Eine Überraschung im Kreis der Titelanwärter
An diesem Sonntag beginnen die Playoffs der Basketball-Bundesliga. Die Telekom Baskets Bonn beendeten Hauptrunde auf Platz eins.
(sid) An diesem Sonntag beginnen die Playoffs der Basketball-Bundesliga (BBL). In den vergangenen Jahren waren stets Bayern München und Alba Berlin die Topfavoriten auf den Titel. In diesem Jahr ist es ein bisschen anders. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Meisterrunde.
Wer ist der Favorit?
Ein neuer Club ist in den engen Kandidatenkreis gerückt. Die Telekom Baskets Bonn haben die Hauptrunde mit nur zwei Niederlagen als Tabellenerster abgeschlossen und haben echte Chancen auf ihren ersten Titel. Das Team von Tuomas Iisalo, der zum zweiten Mal nacheinander als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, hat mit TJ Shorts den besten Spieler der Liga (MVP) in seinen Reihen und kein Heimspiel verloren. Größter Gegner dürfte der stets starke Meister Alba Berlin sein, hinter Pokalsieger Bayern München steht dagegen ein Fragezeichen. Nach Verletzungssorgen gingen die letzten drei Spiele verloren, Bonn und Alba Berlin sind derzeit stärker einzuschätzen. Bayerns Trainer Andrea Trinchieri sieht das nicht so: „Wir haben einen komischen Monat hinter uns.“Dennoch bleibe die Meisterschaft „das einzige Ziel, das wir verfolgen, nur dafür sind wir da“.
Was spricht gegen Bonn?
Die Champions League. Die Telekom Baskets treten an diesem Wochenende beim Final Four des Europapokal-Wettbewerbs in Malaga an. Nach dem Halbfinale am Freitag (bei Redaktionsschluss nicht beendet) und dem Finale oder kleinen
Finale am Sonntag geht es zurück nach Hause, ehe am kommenden Mittwoch (17. Mai) für Bonn die BBL-Playoffs beginnen. Keine optimalen Voraussetzungen. „Wir werden bestraft für unseren Erfolg“,
sagte Trainer Iisalo. Die Situation sei „natürlich etwas enttäuschend, weil wir dem ganzen deutschen Basketball einen Gefallen tun. Es ist sehr schwierig für uns, aber es ist, wie sie ist. Wir werden die richtigen Lösungen finden.“
Gibt es Chancen für einen Außenseiter?
Nicht wirklich. Besonders Bonn und Berlin haben bislang kaum gewankt,
es dürfte etwa für den Hauptrundenvierten EWE Baskets Oldenburg schwer werden, einen der Titelkandidaten in einer Serie zu schlagen.
In welchem Modus wird gespielt?
Im Viertelfinale, Halbfinale und Finale sind jeweils drei Siege (best of five) nötig, um weiterzukommen oder den Meistertitel zu holen. Es wird erneut das 2-2-1-System angewendet, das höher platzierte Team hat erst zwei Heim- und dann zwei Auswärtsspiele (falls nötig). Ein mögliches Entscheidungsspiel würde vor eigenem Publikum ausgetragen. Ausnahme: das Viertelfinale zwischen Alba und ratiopharm Ulm. Da die Berliner Arena am 17. und 18. Mai belegt ist, wechselt nach jedem Spiel das Heimrecht, es kommt das 1-1-1-1-1-System zur Anwendung.
Wie sehen die Viertelfinal-Duelle in den Playoffs aus?
Bonn (1.) trifft auf die Niners Chemnitz (8.), die fünf ihrer letzten sechs Spiele in der Hauptrunde gewannen und auf den letzten Drücker das Playoff-Ticket gebucht haben. Alba (2.) spielt gegen Ulm (7.), der FC Bayern (3.) gegen die BG Göttingen (6.) und Oldenburg (4.) gegen die MHP Riesen Ludwigsburg (5.).
Wann kommt es zu direkten Duellen der Titelkandidaten?
Alba Berlin und Bayern München würden im Falle eines Weiterkommens schon im Halbfinale aufeinandertreffen. Bonn droht eines der beiden Schwergewichte frühestens in der Finalserie.
Wer zeigt die Spiele?
Auf der kostenpflichtigen Plattform Magenta Sport sind alle Partien live zu sehen. Sport1 überträgt ausgewählte Playoff-Begegnungen, etwa das Auftaktspiel zwischen Berlin und Ulm am Sonntag (15 Uhr).