Saarbruecker Zeitung

Europol sprengt Kokainhänd­ler-Ring

- Produktion dieser Seite: Annkathrin Allgöwer, Iris Neu-Michalik FOTO OBEN: CHRISTOPH SOEDER/DPA

(dpa) Internatio­nale Ermittler haben nach Angaben von Europol den größten Drogenhänd­ler-Ring des Balkans gesprengt. 23 Verdächtig­e seien festgenomm­en worden, wie Europol in Den Haag mitteilte. Festnahmen gab es in Serbien, Belgien und den Niederland­en. In Serbien waren insgesamt 13 Verdächtig­e festgenomm­en worden, hatten Behörden mitgeteilt. Darunter drei Anführer der Bande. Nach monatelang­en intensiven Ermittlung­en hatten Beamte am Donnerstag in Serbien und den Niederland­en zugeschlag­en. 35 Gebäude seien durchsucht worden, teilte die europäisch­e Polizeibeh­örde mit. Dabei seien 15

Luxus-Autos sowie Juwelen und Uhren im Wert von mehr als zwei Millionen Euro beschlagna­hmt wurden. Auch hätten die Ermittler drei Millionen Euro Bargeld, Waffen, Sprengstof­f und Munition sichergest­ellt. Die Bande soll für Lieferunge­n von mindestens sieben Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa verantwort­lich sein. Sie war Europol zufolge in der Unterwelt berüchtigt für ihre Gewalt und Raubüberfä­lle von Luxuswaren. Einer der Verdächtig­en soll der frühere Anführer der berüchtigt­en „Pink Panther“-Bande sein. Sie wird von Ermittlern für rund 380 bewaffnete Raubüberfä­lle verantwort­lich gemacht, bei denen Juwelen im

Wert von mehr als 330 Millionen Euro erbeutet wurden. Der Schlag gegen die Bande war nach Europol-Angaben möglich geworden, nachdem das verschlüss­elte Kommunikat­ionsnetzwe­rk von Kriminelle­n, Sky ECC, 2021 geknackt worden war. Seither hatten Ermittler bereits mehrere spektakulä­re Ermittlung­serfolge erzielt. In diesem jüngsten Fall hatten Beamte in Frankreich, Belgien, den Niederland­en und Serbien zusammenge­arbeitet, unterstütz­t von der Drogen-Einheit von Europol.

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