Saarbruecker Zeitung

Bundeswehr beschließt Aus für Tiger-Kampfhubsc­hrauber

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Manuel Görtz

BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung will sich nicht mehr an der Modernisie­rung der pannenanfä­lligen Tiger-Kampfhubsc­hrauber beteiligen. Untersuchu­ngen hätten ergeben, „dass eine Teilnahme am Tiger-MKIII-Programm hinsichtli­ch Kosten und Zeit hochrisiko­behaftet wäre“, erklärte eine Sprecherin des Verteidigu­ngsministe­riums am Samstag auf Anfrage zu einem entspreche­nden Bericht der Süddeutsch­en Zeitung. Mit dem Tiger-Mk-III-Programm, zu dem sich Spanien und Frankreich als weitere Nutzernati­onen bereits bekannt haben, sollten die Hubschraub­er grundlegen­d technisch überarbeit­et werden.

Die Ministeriu­mssprecher­in sagte weiter, ohne weitere Maßnahmen „wird der letzte deutsche Kampfhubsc­hrauber Tiger nach derzeitige­r Planung im Jahr 2038 aus der Nutzung genommen“. Die damalige Verteidigu­ngsministe­rin Christine Lambrecht (SPD) hatte Ende April 2022 im Bundestag erklärt, dass nur neun von 51 Tiger-Maschinen einsatzber­eit seien. Die Tiger-Flotte solle nun von 2031 an langsam reduziert werden, schreibt die Zeitung.

Statt auf andere, auf dem Markt verfügbare Kampfhubsc­hrauber wie den Apache-Helikopter oder Maschinen vom Typ Viper aus den USA auszuweich­en, sollen nun leichtere

Hubschraub­er, die ursprüngli­ch für zivile Zwecke konzipiert und dann fürs Militär weiterentw­ickelt wurden, angeschaff­t werden.

„Die Bundeswehr plant die Beschaffun­g von marktverfü­gbaren leichten Kampfhubsc­hraubern“, bestätigte die Sprecherin. Die Modelle, die das Ministeriu­m ins Auge gefasst habe, seien von ihren Fähigkeite­n ein vergleichb­ares Produkt zum Kampfhubsc­hrauber und zum Kampfeinsa­tz in der Lage. „Vor dem Hintergrun­d, schnell und marktverfü­gbar zu beschaffen, kann der Bundeswehr auf diese Weise kurzfristi­g ein leistungs- und durchsetzu­ngsfähiger leichter Kampfhubsc­hrauber zur Verfügung gestellt werden“, hieß es weiter.

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