Bundeswehr beschließt Aus für Tiger-Kampfhubschrauber
BERLIN (dpa) Die Bundesregierung will sich nicht mehr an der Modernisierung der pannenanfälligen Tiger-Kampfhubschrauber beteiligen. Untersuchungen hätten ergeben, „dass eine Teilnahme am Tiger-MKIII-Programm hinsichtlich Kosten und Zeit hochrisikobehaftet wäre“, erklärte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Samstag auf Anfrage zu einem entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung. Mit dem Tiger-Mk-III-Programm, zu dem sich Spanien und Frankreich als weitere Nutzernationen bereits bekannt haben, sollten die Hubschrauber grundlegend technisch überarbeitet werden.
Die Ministeriumssprecherin sagte weiter, ohne weitere Maßnahmen „wird der letzte deutsche Kampfhubschrauber Tiger nach derzeitiger Planung im Jahr 2038 aus der Nutzung genommen“. Die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte Ende April 2022 im Bundestag erklärt, dass nur neun von 51 Tiger-Maschinen einsatzbereit seien. Die Tiger-Flotte solle nun von 2031 an langsam reduziert werden, schreibt die Zeitung.
Statt auf andere, auf dem Markt verfügbare Kampfhubschrauber wie den Apache-Helikopter oder Maschinen vom Typ Viper aus den USA auszuweichen, sollen nun leichtere
Hubschrauber, die ursprünglich für zivile Zwecke konzipiert und dann fürs Militär weiterentwickelt wurden, angeschafft werden.
„Die Bundeswehr plant die Beschaffung von marktverfügbaren leichten Kampfhubschraubern“, bestätigte die Sprecherin. Die Modelle, die das Ministerium ins Auge gefasst habe, seien von ihren Fähigkeiten ein vergleichbares Produkt zum Kampfhubschrauber und zum Kampfeinsatz in der Lage. „Vor dem Hintergrund, schnell und marktverfügbar zu beschaffen, kann der Bundeswehr auf diese Weise kurzfristig ein leistungs- und durchsetzungsfähiger leichter Kampfhubschrauber zur Verfügung gestellt werden“, hieß es weiter.