Saarbruecker Zeitung

Im Weltkultur­erbe gab es ein Volksfest

Musik, Führungen, Angebote für Kinder und vieles mehr lockten die Besucher am Wochenende in die nunmehr 150 Jahre alte Völklinger Hütte.

- VON LAURA OCKENFELS

VÖLKLINGEN 150 Jahre reichen die Anfänge der Völklinger Hütte zurück. Das war am Wochenende ein Grund zum Feiern. Am 12. Mai 1873 erhielt der Hütteninge­nieur Julius Buch die Baugenehmi­gung zur Errichtung der „Völklinger Eisenhütte“. Diese ist heute das einzige vollständi­g erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrial­isierung und das erste Denkmal der Epoche, das in die Welterbeli­ste der Unesco aufgenomme­n wurde.

Um das zu feiern, veranstalt­ete das Unesco-Weltkultur­erbe ein Festwochen­ende mit viel Programm, wie Themenführ­ungen zu Industriek­ultur, Geschichte, Kunst und Natur. Livemusik, Performanc­e-Kunst und Angebote für Familien wie Kinderschm­inken, Masken basteln mit dem Theater Überzwerg und Shirts bedrucken mit der Kunstschul­e Kassiopeia luden die Besucher zum Verweilen ein.

Die Brass Band und die IndieBand „Joel Becks“sorgten für musikalisc­he Unterhaltu­ng genauso wie die Trommler der Percussion­Gruppe Samba O-Leck, die durch das Areal des Weltkultur­erbes zogen.

Auch die Hochschule der Bildenden Künste Saar war als Kooperatio­nspartner vor Ort. Die Künstler, die ihre Ateliers in der Handwerker­gasse haben, präsentier­ten die Performanc­e „rrrröCHlin­gsröCHln“. Zwei Studenten der HBK, Lena Fialkowski und Tim Engel, restaurier­ten das alte Boot in der Handwerker­gasse. „Wir möchten, dass es wieder betreten werden kann und bei Events integriert wird“, so Engel.

Auf Zeitreise durch die verschiede­nen Epochen der Völklinger Hütte und zu den ältesten Anlageteil­en konnten die Besucher im Rahmen der öffentlich­en Führungen gehen. Ehemalige Hüttenarbe­iter erzählten vor Ort aus ihrem Arbeitsleb­en.

Einer davon war Günter Wißmann aus Ludweiler, der früher als Student dort arbeitete. „Mein Vater machte seine Lehre hier. Er war später Bauleiter und zog Gebäude von Saarstahl hoch. In unserer Familie besteht eine große Bindung zur Völklinger Hütte. Heute bin ich mit meiner Tochter Lisa hier“, sagte Wißmann. Seine Tochter ließ sich vor Ort als Gepardin schminken: „Das sind meine Lieblingst­iere, weil sie die schnellste­n Landtiere sind.“

Benjamin Müller kommt regelmäßig her, denn er und seine Kinder haben Jahreskart­en: „Sophie und Felix sind gerne hier, denn hier ist alles eingezäunt und sie können toben, laufen, rutschen. Natürlich schauen wir uns dann auch immer die Ausstellun­gen an. Ich finde es super, dass dieses Fest stattfinde­t. Den Kindern und mir gefällt es richtig gut.“Valentin Millasseau und Valery Kiame haben ihr kühles Getränk unter blauem Himmel im Sonnensche­in genossen. „Das Wetter ist super und uns gefällt es hier sehr. Das Ambiente ist wirklich schön“, sagte Millasseau.

Weitere Themenführ­ungen zeigten die Arbeit von Frauen und die Garten-Wildnis des Paradieses, das begrünte Gelände des Weltkultur­erbes. Zahlreiche Besucher strömten am Samstag und Sonntag nach Völklingen, um die Völklinger Hütte anlässlich des Festwochen­endes zu besichtige­n.

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FOTOS: BECKERBRED­EL Die Alte Völklinger Hütte feierte ihren 150. Geburtstag. Das Festwochen­ende sollte Gästen aus allen Generation­en etwas bieten.
 ?? ?? Sophie und Benjamin Müller haben sich am Wochenende die Gesichter bunt bemalen lassen (v.l.).
Sophie und Benjamin Müller haben sich am Wochenende die Gesichter bunt bemalen lassen (v.l.).
 ?? ?? Valentin Millasseau und Valery Kiame (von links) genossen beim Hüttengebu­rtstag ein kühles Bier im Sonnensche­in.
Valentin Millasseau und Valery Kiame (von links) genossen beim Hüttengebu­rtstag ein kühles Bier im Sonnensche­in.

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