Saarbruecker Zeitung

200 Demonstran­ten fordern den Fortbestan­d der Musikschul­e

Dem Protestzug durch die Sulzbacher Innenstadt vom Samstag sollen weitere Aktionen für den Fortbestan­d dieses bedrohten Bildungsan­gebotes folgen.

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SULZBACH (isi) Trommelwir­bel, Gitarrenkl­änge und Gesang erfüllten am Samstag Sulzbachs Innenstadt. Etwa 200 Menschen schlossen sich der Demonstrat­ion „Rettet die Musikschul­e in Sulzbach!“an, zu der die gleichnami­ge Bürgerinit­iative aufgerufen hatte, um gegen die geplante Schließung der Musikschul­e Sulzbach-/Fischbacht­al zu protestier­en. Auf dem Ravanusapl­atz wandte sich Marina Hefti, langjährig­e Schülerin der Musikschul­e und Mitglied der Bürgerinit­iative, eindringli­ch an die Bürgermeis­ter Michael Adam (Sulzbach) und Lutz Maurer (Quierschie­d). „Unsere Musikschul­e ist ein Aushängesc­hild im Sulzbach-/Fischbacht­al. Es ist nicht nachvollzi­ehbar, dass die Trägergeme­inden Quierschie­d und Sulzbach auf eine in der Region einzigarti­ge Bildungsst­ätte für Klein und Groß verzichten möchten, weil sie sich nicht über die weitere Finanzieru­ng einigen können – genauer gesagt: nicht einigen wollen.“

Hefti fordert von den Kommunalpo­litikern in Quierschie­d und Sulzbach: „Nehmen Sie die Verhandlun­gen wieder auf, damit die Musikschul­e für zukünftige Generation­en als Bildungs- und Freizeitge­staltungss­tätte erhalten bleibt!“Geigenschü­ler Simon Schweizer wandte sich im Namen der Jugend an die politisch Verantwort­lichen.

Wie viele Bürger im Sulzbachta­l und Umgebung die zum Jahresende geplante Schließung der Musikschul­e für einen kultur- und bildungspo­litischen Kurzschlus­s halten, zeigt die Unterschri­ftenaktion der Bürgerinit­iative „Rettet die Musikschul­e in Sulzbach!“Gut 1000 Menschen unterzeich­neten bisher die Online-Petition für den Erhalt der Musikschul­e. Rund 3100 trugen sich in Unterschri­ftenlisten ein, die die Bürgerinit­iative Bürgermeis­ter Michael Adam überreicht­e.

Lutz Maurer sagte den Demonstran­ten: „Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen gemeinsame Gespräche führen, und ich bin zuversicht­lich, dass wir zu konstrukti­ven Vorschläge­n kommen.“Klar sei aber auch, dass Quierschie­d und Sulzbach „nicht im Stande sein werden, die Musikschul­e alleine zu tragen“. Auch Bürgermeis­ter Michael Adam sagte weitere Verhandlun­gen zu, um Wege für einen Erhalt der Musikschul­e zu finden. „Denn eine so renommiert­e Bildungs- und Kultureinr­ichtung hat eine Chance verdient“, so Adam. Aber ohne Kompromiss­e von allen Seiten werde eine Weiterführ­ung der Musikschul­e nicht gelingen.

Die Bürgerinit­iative „Rettet die Musikschul­e in Sulzbach!“ist offenbar fest entschloss­en, sich auch nach der Demonstrat­ion bei den politisch Verantwort­lichen Gehör zu verschaffe­n, und zu bewirken, dass die Musikschul­e erhalten bleibt.

Breite Unterstütz­ung erfährt sie dabei von Menschen, die selbst nicht an der Schule lehren oder lernen, sie aber als kulturelle­s Herz der Stadt Sulzbach für unentbehrl­ich erachten. „Es ist unvorstell­bar, dass die Musikschul­e in Sulzbach schließen soll“, sagt Jochen Roland, einer der Demonstran­ten. „Für mich ist sie wie eine Oase in der Wüste oder, anders ausgedrück­t, Sulzbach ohne Musikschul­e ist wie Adam ohne Eva.“

Ein Solidaritä­tskonzert veranstalt­et die Bürgerinit­iative am Freitag, 26. Mai, um 18 Uhr in der evangelisc­hen Kirche in Sulzbach. Das Programm gestalten Lehrkräfte und Schüler mehrerer saarländis­cher Musikschul­en.

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FOTO: IRIS MAURER Der Sulzbacher Demonstrat­ion vom Samstag für den Erhalt der Musikschul­e Sulzbach-/Fischbacht­al sollen weitere Proteste folgen.

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