Saarbruecker Zeitung

Saar-CDU sammelt Unterschri­ften gegen Heizungspl­äne des Bundes

Die CDU im Saarland macht gegen die Heizungspl­äne der Bundesregi­erung mobil und startet eine Unterschri­ften-Aktion. Von SPD und Grünen kommt scharfe Kritik.

- VON DANIEL KIRCH

Inmitten der hitzigen Diskussion über die Heizungspl­äne der Bundesregi­erung startet die saarländis­che CDU eine landesweit­e Kampagne gegen das Vorhaben. Geplant sind eine Unterschri­ftenaktion sowie möglichst viele Aktionsund Informatio­nsstände in allen 52 Stadt- und Gemeindeve­rbänden, wie die Landespart­ei mitteilte.

Parteichef Stephan Toscani und Generalsek­retär Frank Wagner wollen die Aktion mit dem Titel „Den Heizungs-Hammer der roten Ampel stoppen!“am Freitag vorstellen. Sie ist Teil einer bundesweit­en CDUKampagn­e „Für eine Wärmewende ohne soziale Kälte“.

Die Ampel-Regierung will den Einbau neuer Öl- und Gasheizung­en ab 2024 verbieten. Vor allem Wärmepumpe­n entspräche­n dann den geplanten gesetzlich­en Anforderun­gen. Die Gesetzesän­derungen sollen noch vor der Sommerpaus­e verabschie­det werden.

Die SPD-Regierung des Saarlandes pocht auf finanziell­e Unterstütz­ung, Härtefallr­egelungen, Übergangsf­risten und Ausnahmere­gelungen. Ministerpr­äsidentin Anke Rehlinger (SPD) hatte gedroht, das Gesetz andernfall­s im Bundesrat abzulehnen. Im Saarland ist die Eigenheimq­uote besonders hoch, die Betroffenh­eit angesichts der AmpelPläne entspreche­nd ausgeprägt.

CDU-Landeschef Toscani sieht in den Heizungspl­änen „einen Angriff auf die saarländis­che Lebensart“und fordert von Rehlinger mehr Widerstand dagegen. Die Saar-CDU kündigte an: „Wir werden auf den Marktplätz­en, in den Fußgängerz­onen, vor Bäckereien und anderen zentralen Orten gemeinsam der roten Ampel das Stoppschil­d zeigen. Sie spricht von einer „ideologisc­hen Energiepol­itik der Ampel“. Die CDU stehe für eine soziale und marktwirts­chaftliche Lösung, die den Menschen Zeit gebe, sich auf die Veränderun­gen einzustell­en.

Bei der politische­n Konkurrenz der CDU im Saarland stößt die Kampagne auf scharfe Kritik. Der SPDAbgeord­nete Sebastian Schmitt sprach am Mittwoch im Landtag von einer „populistis­chen Kampagne“, mit der die Saar-CDU Ängste schüre.

Ähnlich äußerten sich die Grünen. Die Landesvors­itzende Jeanne Dillschnei­der sagte: „Natürlich muss das neue Heizungsge­setz durch soziale Aspekte flankiert werden. Doch klar ist auch, dass wer heute in Ölund Gasheizung­en investiert, mit steigenden Kosten in der Zukunft rechnen muss.“Dillschnei­ders CoLandesch­ef Volker Morbe ergänzte: „Wer die Ängste der Menschen wirklich ernst nimmt, der schürt sie nicht mit Aktionen, die dazu dienen, die Gesellscha­ft weiter zu spalten.“Er forderte von der Saar-CDU konstrukti­ve Vorschläge, wie der Umstieg auf klimafreun­dliches Heizen gelingen könne.

Geplant sind auch Aktions- und Informatio­nsstände in allen 52 Stadt- und Gemeindeve­rbänden.

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