VW will mit Milliarden-Umbau gegen Tesla bestehen
(dpa) Der Autobauer Volkswagen will seine gewinnschwache Kernmarke VW Pkw mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen und den Preiskampf mit Tesla und anderen Marken aufnehmen. „Wir sehen, dass unsere Marke – bei allen Stärken – wirtschaftlich noch nicht solide genug aufgestellt ist“, hieß es von Markenchef Thomas Schäfer in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter vom Mittwoch. „Wir müssen aber auch in Krisenzeiten und in einer auf Dauer volatilen Welt gute, wettbewerbsfähige Renditen schaffen“, sagte Schäfer darin.
Schäfer will demnach unter anderem in der Produktion ansetzen. „Wir richten unsere Werke nicht nach Marken, sondern nach Plattformen aus. Daraus ergibt sich dann, welche Modelle dort produziert werden. Nicht andersherum“, kündigte er an. Das allein bringe in den kommenden Jahren einen Milliardenbetrag an Einsparungen in der sogenannten Markengruppe Volumen, die auch Skoda, Seat und die kleinen VW-Nutzfahrzeuge umfasst. Im ersten Quartal hatte die Kernmarke des Wolfsburger Autokonzerns nur eine Umsatzrendite von 3 Prozent eingefahren – von 100 Euro Umsatz blieben im Tagesgeschäft nur 3 Euro Betriebsgewinn. „Damit können wir uns wichtige Zukunftsinvestitionen schlicht nicht leisten“, sagte Schäfer. Im Handelsblatt hieß es, Volkswagen peile eine
Ergebnisverbesserung von mindestens 3 Milliarden Euro im Jahr an. Im Programm gehe es dabei explizit nicht um einen Stellenabbau. Vielmehr solle auch Altersteilzeit zum Einsatz kommen und Stellen nicht nachbesetzt werden. Man benötige stabile Gewinne, um im Preiswettbewerb mit Tesla und anderen Konkurrenten zu bestehen.
Von Arbeitnehmerseite machte Betriebsratschefin Daniela Cavallo deutlich, dass sie eine Beteiligung erwartet. Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung seien gleichrangige und gemeinsame Ziele. „Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung sind mit uns nicht zu machen“, fügte sie hinzu.