Saarbruecker Zeitung

CDU fordert Energiegel­d aus Landesmitt­eln

- VON ESTHER BRENNER

Die CDU im SaarLandta­g fordert ein aus Landesmitt­eln finanziert­es „Energiegel­d“für saarländis­che Haushalte, die nicht mit Gas heizen. Und zwar parallel zu dem Bundes-Härtefall-Programm, ausgestatt­et mit 21,6 Millionen Euro allein für das Saarland. Die von der Ampel-Regierung im Bund beschlosse­ne Entlastung sei nur eine „Scheinhilf­e“, weil die Voraussetz­ungen für die beschlosse­ne Härtefallr­egelung vom Bund so eng gefasst seien, dass die allermeist­en

Betroffene­n leer ausgingen, sagte der CDU-Abgeordnet­e Marc Speicher zur Begründung. „Gerade hier an der Saar ist die Lage besonders dramatisch, da nirgendwo so viele Menschen mit Öl, Flüssiggas, Brennholz et cetera heizen. Mehr als die Hälfte aller Saarländer sind negativ betroffen.“

Das Saarland solle sich an anderen Bundesländ­ern wie Thüringen oder Berlin ein Beispiel nehmen und die Betroffene­n ebenfalls entlasten. Finanziert werden könnte das aus dem Landeshaus­halt, es gebe schließlic­h ein Plus von rund 500 Millionen Euro (2022). Außerdem müsse die Antragstel­lung so einfach und unbürokrat­isch wie möglich gestaltet werden.

Speicher kritisiert­e, dass es erst seit dem 8. Mai möglich sei, Härtefall-Hilfe zu beantragen. „Aber für die meisten wird das verschwend­ete Lebenszeit sein, über 90 Prozent der Anträge werden abgelehnt“, berichtet Speicher. Man habe das nachgefrag­t. Ähnlich schlecht sehe es bei den Härtefall-Hilfen aus dem Landesprog­ramm Energie für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n aus. „Null Anträge sind bewilligt worden!“, kritisiert­e Speicher.

„Wir gehen hier keinen Sonderweg im Saarland, es gibt ein Bundesprog­ramm“, konterte Wirtschaft­sminister Jürgen Barke (SPD). „Es wurden bis 16. Mai 3700 Anträge gestellt“, sagte Barke zu den Härtefallh­ilfen für Privathaus­halte. Damit liege man gleichauf mit anderen Bundesländ­ern. Zudem gebe es im „Haushaltno­tlageland“keine finanziell­en Spielräume für zusätzlich­e Hilfen. Man habe sich erfolgreic­h im Bund für die Extra-Hilfen eingesetzt, die jetzt auch fließen. Der CDU-Antrag wurde abgeschmet­tert (die AfD stimmte dafür).

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