Große Suchaktion nach Hündin in Saarbrücken
Mit Plakaten suchen Studenten seit vergangenen Freitag nach einem Hund. Sie vermuten, dass das Tier gestohlen wurde.
(tho) Fast überall in der Stadt kann man die Plakate sehen. In Schaufenstern in der Bahnhofstraße, im Bürgerpark, im Nauwieser Viertel. Rund 700 sind es, sagt Phoebe Buschmann, die die Plakate zusammen mit ihren Mitbewohnerinnen, Freunden und weiteren Studenten in Saarbrücken aufgehängt hat in den letzten Tagen. Aus einem für sie äußerst traurigen Anlass: Ihre Hündin Elda ist weg. Dass es dazu kommen konnte, tut Phoebe Buschmann unendlich leid.
Am 12. Mai, vergangenen Freitag, ließ sie Elda gegen 14 Uhr für wenige Minuten vor Karstadt, vor der Diskontopassage allein. Schnell noch was einkaufen, „ganz, ganz kurz, fünf Minuten“. Die Mischlingshündin war mit ihrer schwarzen Leine angebunden, „jemand muss sie losgemacht haben“. Hat sie wirklich jemand mitgenommen, gestohlen? Davon ist ihre Besitzerin überzeugt: „Ich glaube, sie ist geklaut worden. Ich verstehe zwar nicht, warum sie irgendjemand stehlen sollte. Sie ist das Gegenteil von einem Rassehund, das macht gar keinen Sinn. Finanziell lohnt es sich jedenfalls nicht.“
Elda kommt ursprünglich aus Kolumbien, wo sie auf der Straße gelebt hat. Sie wird bald zwei Jahre alt, wohnt seit gut einem Jahr in Saarbrücken. Sie sei sehr fixiert auf sie und ihre WG, erklärt Phoebe Buschmann, die Kunst studiert. Daher kann sie sich nicht vorstellen, dass das Tier weggerannt wäre, hätte jemand vorm Karstadt nur die Leine gelöst. „Elda ist wunderbar, für mich ist sie der wertvollste Hund der Welt“, sagt Phoebe Buschmann. Daher setzt sie jetzt auf alles, was in ihrer Macht steht, um Elda wiederzubekommen. Neben den 700 Plakaten in der Stadt hat sie zusammen mit Freunden Tierheime in ganz Deutschland angeschrieben, gerade versuchen sie, möglichst viele Tierärzte zu kontaktieren. „Wir lieben Elda schon sehr“, sagt die Besitzerin über eine der vielleicht größten Suchaktionen in Saarbrücken.
Am Mittwochabend war mit Freunden und Bekannten vorm Staatstheater die nächste große Suche vereinbart. „Ich bin beeindruckt, wie solidarisch alle sind, wie gefühlt die ganze Stadt mithilft.“Erste vermeintliche Erfolge gab es bereits. Mehrere Anrufer berichteten, Elda gesehen zu haben, unter anderem allein in der Mainzer Straße und gemeinsam mit einem Mann in St. Arnual und am Staden. Doch Elda bleibt verschwunden. Auch eine Anzeige bei der Polizei war bislang erfolglos. Genauso wie die Ankündigung auf den Plakaten, einen „hohen Finderlohn“zahlen zu wollen. Wie hoch genau der ausfallen könnte, soll erstmal geheim bleiben, die Freunde aber wollen zusammenlegen für einen ordentlichen Betrag.
„Wir wären einfach nur froh und dankbar, wenn sie wieder da wäre“, sagt Phoebe Buschmann: „Alles dreht sich von morgens bis nachts um die Suche. Wir sind mit den Nerven am Ende.“