Lübeck probt Aufstand gegen DFB-Auflage
Der Drittliga-Aufsteiger hält trotz einer drohenden Strafe an Trainer Pfeiffer fest, dem die Lizenz fehlt.
(sid) Der VfB Lübeck hält nach dem Aufstieg in die 3. FußballLiga trotz einer drohenden Strafe an seinem Cheftrainer Lukas Pfeiffer fest. Der 32-Jährige, der nicht über die erforderliche Lizenz verfügt, behält laut VfB seinen Posten, „auch wenn dies eine spätere Sanktionierung durch den DFB“zur Folge haben könnte. Pfeiffer dankte dem VfB für den „Mut“.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erklärte am Donnerstag, er habe dem VfB „eine Auflage erteilt, die bis 30. Juni zu erfüllen“sei. Erst im Anschluss werde entschieden, ob Lübeck die Auflagen für die 3. Liga „erfüllt oder nicht“. Im Falle eines Auflagenverstoßes drohen Lübeck Strafen bis hin zum Punktabzug.
Pfeiffer verfügt weder über eine
Uefa-Pro-Lizenz noch eine A-Lizenz. „Der DFB ist an die geltenden Zulassungsvoraussetzungen gebunden. Der VfB Lübeck kann insofern nicht anders behandelt werden als alle anderen Bewerber zur 3. Liga“, teilte der DFB mit.
Lübeck könnte als Lösung einen Cheftrainer verpflichten, der die entsprechende Lizenz besitzt oder sich in der Ausbildung befindet – entschied sich aber dagegen. „Ich bin sehr dankbar für das große Vertrauen, das der VfB mir entgegenbringt, und für den Mut, der hierfür notwendig war“, sagte Pfeiffer.
Nach Darstellung der Lübecker war Pfeiffer 2021 zum Cheftrainer ernannt worden, da er „neben seiner B-Plus-Lizenz eine schriftliche Zusage besaß, sich zum nächstmöglichen A-Lizenz-Lehrgang anmelden zu können“. Als Folge der CoronaPandemie seien die entsprechenden Lehrgänge jedoch ersatzlos ausgefallen. Aktuell habe er noch keine Möglichkeit, den für Trainer eines Aufsteigers in die 3. Liga vorgesehenen Platz im Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB einzunehmen.