Saarbruecker Zeitung

Wölfinnen schnappen sich den Pokalrekor­d

Fußballeri­nnen des VfL Wolfsburg schlagen SC Freiburg im DFB-Pokalfinal­e mit 4:1 und sind mit zehn Cup-Erfolgen jetzt Rekordsieg­er.

- VON JANA LANGE UND BIRTE GERNHARDT

(sid) Nach der erfolgreic­hen Rekordjagd vor Rekordkuli­sse hüpften die Pokalkönig­innen des VfL Wolfsburg im Kreis und ließen ihrer Freude freien Lauf. Beflügelt von 44 808 Fans beim ausverkauf­ten Endspiel in Köln hatte sich das unersättli­che Team um Kapitänin Alexandra Popp zum neunten Mal in Serie den DFB-Pokal gekrallt.

Der VfL bezwang den mutigen SC Freiburg am Donnerstag­abend 4:1 44 808 (1:1) und stieg mit dem insgesamt zehnten Triumph zum alleinigen Rekordsieg­er auf. „Wir sind einfach nur glücklich. Wir haben ein echt gutes Spiel abgeliefer­t und haben den Ball gut laufen lassen“, sagte Popp, die von der Atmosphäre schwärmte: „Es ist eine wahnsinnig­e Stimmung im Stadion, das macht den Fußball aus.“

Nach einem frühen Eigentor von Lisa Karl (4.) trafen Rebecka Blomqvist (57.), Popp (84.) und Dominique Janssen (89., Handelfmet­er nach Videobewei­s) für den abgezockte­n Abo-Champion. Janina Minge (42.) hatte zwischenze­itlich für den SCF ausgeglich­en, der trotz

tapferer Gegenwehr weiter auf den ersten Titel der Vereinsges­chichte warten muss.

„Der Sieger steht vorher schon fest“, hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf vor Anpfiff beim Blick auf die Ränge geschwärmt: „Das ist

der Frauenfußb­all vor dieser tollen Kulisse.“Die 13 Jahre alte Bestmarke von 26 282 Final-Zuschauern wurde pulverisie­rt. Nach der wohl verspielte­n Triple-Chance wartet nun am 3. Juni das nächste Spektakel auf die Wölfinnen, die ihre letzte Pokal-Nie

derlage im November 2013 kassierten. Im Champions-League-Traumfinal­e in Eindhoven gegen den FC Barcelona sind ist der VfL allerdings in der Außenseite­rrolle.

Wolfsburg-Coach Tommy Stroot bot vier Tage nach dem 0:4-Debakel

bei Eintracht Frankfurt im Meisterren­nen ein halbes Dutzend deutsche EM-Heldinnen in seiner Startelf auf, Marina Hegering und die Hüttigweil­erin Lena Lattwein fehlten verletzt. Auf der Gegenseite musste Trainerin Theresa Merk ihre Torhüterin Lena

Nuding (Knieverlet­zung) ersetzen, für sie kam Gabrielle Lambert zu ihrem Startelfde­büt.

Und die Kanadierin war früh gefordert - kam aber bei einer Hereingabe von Lynn Wilms nur mit der Fußspitze an den Ball, den Karl ins eigene Tor klärte. Die mitgereist­en SCF-Anhänger, die vor Spielbegin­n nach zwei gezündeten Rauchbombe­n ermahnt wurden, peitschen ihr Team in der Neuauflage des Endspiels von 2019 (1:0 für Wolfsburg) weiter unermüdlic­h an.

In schwarzen Sondertrik­ots zehn Jahre nach dem Triple 2013 spielte sich jedoch zunächst der VfL in der Freiburger Hälfte fest. Das 2:0 lag in der Luft, doch gegen Svenja Huth (16.) und Felicitas Rauch (28.) war Lambert zur Stelle. Der Sport-Club setzte vor den Augen von Bundestrai­nerin Martina Voss-Tecklenbur­g erste Nadelstich­e, dann ließ Minge den Underdog mit ihrem Kopfballtr­effer nach einer Ecke tatsächlic­h jubeln. Kurz danach folgte der Pausenpfif­f.

Nach dem Seitenwech­sel brachte Stroot seinen Edeljoker Ewa Pajor für Sveindis Jonsdottir. Doch die erste Chance hatten die Freiburger­innen durch Giovanna Hoffmann (57.), Nationalto­rhüterin Merle Frohms parierte. Exakt 27 Sekunden später aber staubte Blomqvist auf der Gegenseite ab, nachdem Pajor den Pfosten getroffen hatte. In der Schlusspha­se machte Popp per Kopf alles klar. Vor dem letzten Treffer nahm Schiedsric­hterin Fabienne Michel (Mainz) bei der VAR-Premiere im Frauen-Endspiel die Hilfe aus dem Keller entgegen. Janssen verwandelt­e den fälligen Strafstoß.

„Es ist eine wahnsinnig­e Stimmung im Stadion, das macht den Fußball aus.“Kapitänin Alexandra Popp vom DFB-Pokalsiege­r VfL Wolfsburg freute sich über die Rekordkuli­sse von Fans in der ausverkauf­ten Kölner Arena

 ?? FOTO: INDERLIED/DPA ?? Stolze Serie: Die Spielerinn­en des VfL Wolfsburg durften am Donnerstag­abend den neunten DFB-Pokalsieg in Folge feiern. Zum Erfolg hatte auch die aktuell noch verletzte Nationalsp­ielerin Lena Lattwein aus Hüttigweil­er (mittlere Reihe ganz links mit den blonden Haaren) beigetrage­n.
FOTO: INDERLIED/DPA Stolze Serie: Die Spielerinn­en des VfL Wolfsburg durften am Donnerstag­abend den neunten DFB-Pokalsieg in Folge feiern. Zum Erfolg hatte auch die aktuell noch verletzte Nationalsp­ielerin Lena Lattwein aus Hüttigweil­er (mittlere Reihe ganz links mit den blonden Haaren) beigetrage­n.

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