Team Winterberg bereit für die Zukunft
Corona, Ukrainekrieg, Wirtschafts- und Energiekrise: Geschehnisse, die die Gesellschaft als Ganzes und jeden von uns ganz persönlich geprägt haben, die aber auch wie unter einem Brennglas die Stärken und umso mehr die Schwächen unseres Gesundheitssystems
Das Vertrauen in die Resilienz speziell der Krankenhäuser hat Risse bekommen. Zu Recht, denn die Schlange der Kliniken, die an der Klippe zur Insolvenz stehen, wird bundesweit täglich länger. „Ein ‚Weiter so‘ kann es nicht geben – ohne eine echte Krankenhausreform wird der längst eingeläutete Strukturwandel eisig übers Land ziehen“, hat Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Saarbrücken auf dem Winterberg mehr als einmal formuliert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Geld alleine die Probleme der Krankenhäuser nicht lösen kann. Dem Diktat des Fachkräftemangels folgend, hat der Konzentrationsprozess in der Krankenhauslandschaft längst begonnen. Leider oftmals unkoordiniert, weil aus der Not geboren. Hier wurden und werden Chancen vertan, die medizinische Versorgung neu zu ordnen, auch über alt hergebrachte Sektorengrenzen hinaus. Dr. Braun: „Es kann und wird nicht alles so bleiben, wie es ist. Gut so, denn der krampfhafte Versuch, bröckelnde Fundamente mit aufgehübschten Fassaden zu retten, wird nicht funktionieren. Hierüber müssen wir reden. Mit den Menschen vor Ort, transparent, offen und ehrlich, ohne falsche Hoffnungen oder Ängste zu schüren.“
Mit seinem Engagement rund um die Versorgung schwerkranker Corona-Patienten über Landesgrenzen hinweg, mit den zahlreichen Impfbustouren, aber auch der niederschwelligen Hilfe bei der Versorgung von Geflüchteten und Verletzten aus der Ukraine, konnte das Klinikum Saarbrücken zeigen: „Der Winterberg“ist das Krankenhaus der Landeshauptstadt für die Menschen in Saarbrücken.
„Das was auf dem Winterberg in den vergangenen Monaten geleistet wurde, macht mich stolz. Jede und jeder einzelne der rund 2300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat seinen Beitrag dazu geleistet. Viele sind mehr als eine Extrameile gegangen“, sagt Dr. Braun, „so etwas kann man nicht anordnen, danke dafür“.
Vorausschauendes Agieren bedeutet auch das Neudenken der medizinischen Versorgung. Denn „Krankenhaus“heißt längst nicht mehr nur stationäre Versorgung – ambulante und tagesklinische Behandlungen rücken in den Fokus. „Die Lücken zwischen ambulant und stationär müssen geschlossen werden, vielleicht sogar verschmelzen“, prognostiziert Dr. Braun. Dieser Herausforderung stellt sich das Klinikum Saarbrücken: Der Winterberg entwickelt sich weiter zum Gesundheitsquartier der Landeshauptstadt.