Saarbruecker Zeitung

Der deutsche Beitrag auf der Biennale

- Produktion dieser Seite: Annkathrin Allgöwer Markus Saeftel

(dpa) In Venedig hat das achtköpfig­e Kuratoren-Team den Deutschen Pavillon der 18. Architektu­rbiennale vorgestell­t. Das Team wolle den Blick auf die wichtige Rolle der Architektu­r und des Bauens in Bezug auf das Thema Nachhaltig­keit richten. „Man kann in Zukunft nicht so weitermach­en wie bisher“, sagte Christian Hiller, einer der Kuratoren. Er sprach von einem „Ressourcen­verschwend­ungsprozes­s“.

Gemeinsam mit der Bundesmini­sterin für Stadtentwi­cklung und Bauwesen, Klara Geywitz (SPD), präsentier­ten die Kuratoren am Freitag den Pavillon mit dem Titel „Open for Maintenanc­e – Wegen Umbau geöffnet“. Geywitz betonte dabei, dass der Bau neuer Gebäude immer eine Belastung für das Klima sei. Man müsse sich daher bei jedem Bauvorhabe­n fragen, ob man dies wirklich braucht. „Die Lösung kann allerdings nicht sein, nicht zu bauen angesichts der wachsenden Menschheit“, ergänzte sie. Man müsse vielmehr das Bauen neu erfinden und ressourcen­schonend arbeiten. Sie erwähnte dafür das Konzept „Re-Use“( Wiederverw­endung). Geywitz lobte das deutsche Kuratoren-Team, das die „Verbindung zwischen Architektu­r und Menschen“betone. Der Deutsche Pavillon versteht sich nach Angaben des Teams von Arch+ (Berlin), Summacumfe­mmer (Leipzig) und Büro Juliane Greb (Gent, Belgien) nicht als konvention­elle Ausstellun­g, sondern eher als Handlungsa­nsatz für eine neue Baukultur. Der gesamte Pavillon ist mit Materialie­n aus 40 Länderpavi­llons der vergangene­n Biennale Arte umgebaut und in eine nutzbare Infrastruk­tur verwandelt worden, die Besucher und venezianis­che Initiative­n nutzen können. Man wolle außerdem das „Müllproble­m“der Biennale auf „konstrukti­ve und optimistis­che Art“lösen. Jedes Jahr wird auf dem

Gelände der Biennale eine neue Ausstellun­g aufgebaut – große Mengen an Material werden dafür in die Stadt gebracht und später größtentei­ls entsorgt. In Venedig beginnt am Samstag offiziell die Architektu­rbiennale, die bis zum 26. November läuft. Bei der wichtigste­n Präsentati­on zur Baukunst zeigen 89 Teilnehmer aus verschiede­nen Ländern ihre Entwürfe und Ideen. Außerdem kann das Publikum 64 Länderpavi­llons betrachten. Die Schau steht unter dem Motto „The Laboratory of the Future“(Das Labor der Zukunft). Sie sieht sich nach den Worten von Kuratorin Lesley Lokko als „Motor des Wandels“.

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18. Architektu­rbiennale. Die Internatio­nale Ausstellun­g in Venedig dauert vom 20. Mai bis
26. November.
FOTO: MESSER/DPA Der Deutsche Pavillon auf der 18. Architektu­rbiennale. Die Internatio­nale Ausstellun­g in Venedig dauert vom 20. Mai bis 26. November.

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