Saarbruecker Zeitung

Großer Tag für den Feuerwehr-Nachwuchs

Die Jugendfeue­rwehr Quierschie­d zeigte bei einer Übung anlässlich des Feuerwehrf­estes am Vatertag, was sie schon gelernt hat. Auch abseits davon war für die Besucher allerhand geboten.

- VON STEFAN BOHLANDER

ertönt der Alarm, da sind die ersten Fahrzeuge auch schon da – die Jugendfeue­rwehr Quierschie­d ist bereit zum Einsatz. Mit Blaulicht und Sirene donnern sie an die Kita Villa Regenbogen heran und werden eingewiese­n. Schläuche werden ausgerollt, Verbindung­en hin- und hergereich­t, Anweisunge­n gegeben. „Wasser marsch!“, ruft ein Mitglied der Jugendfeue­rwehr, die Gruppenfüh­rerin gibt das bestätigen­de Handzeiche­n, und das Wasser spritzt.

Lange Fontänen prasseln auf das Dach der Bildungsei­nrichtung im Eisengrabe­n nieder. „Das Feuer ist aus, das Ziel ist erreicht“, sagt wenige Minuten später Lutz Maurer, Bürgermeis­ter von Quierschie­d, nach der Übung.

Es brannte also natürlich nicht wirklich. Es war eine Schauübung der Jugendwehr, die anlässlich des Feuerwehrf­estes am vergangene­n Donnerstag über die Bühne ging – umringt von Dutzenden Schaulusti­gen. Der Verwaltung­schef zeigte sich stolz auf die Leistung des Nachwuchse­s und merkte an, dass viele Kinder und Jugendlich­e unter den Neugierige­n waren.

„Das ist großartig. Vielleicht kann man den einen oder anderen so noch für die Jugendwehr gewinnen.“Nicht dass die Jugendwehr der Gemeinde schlecht dastehen würde, aber weitere Helfer kann der Retternach­wuchs der Gemeinde immer gebrauchen, wie Tobias Becker sagt. Er ist mit Tobias Heintz Jugendwart der Gruppe zwei, die das Altersspek­trum zwischen elf und 16 Jahren umfasst.

Andreas Matheis betreut die Gruppe eins im Alter von acht bis elf Jahren. 25 Kinder und Jugendlich­e sind derzeit bei der Jugendwehr, etwa ein Viertel davon sind Mädchen, ein erfreulich hoher Anteil, wie alle drei bestätigen. Die Planungen für die Schauübung – eben jenen angenommen­en Brand in der Kita Villa Regenbogen – begannen kurz nach Ostern. Bei den Übungsaben­den stünden „Spiel, Spaß und Kameradsch­aft“im Vordergrun­d, sagt Tobias Becker. Gerade die Kameradsch­aft und der Zusammenha­lt haben wiederum Maximilian Zimmer vollends überzeugt, bei der Jugendwehr zu bleiben. Anfangs war er etwas skeptisch, wie er sympathisc­h offen erzählt. Doch mit der Zeit ist er an den Aufgaben gewachsen und war nun als

„Das ist großartig. Vielleicht kann man den einen oder anderen so noch für die Jugendwehr gewinnen.“Lutz Maurer Bürgermeis­ter von Quierschie­d

19-Jähriger nach dem Sprung zu den Aktiven erstmals Einsatzlei­ter. „Jede Gruppe kann genau das, was sie können muss“, sagt er stolz über seine Truppe.

Dabei ist die Übung am Donnerstag­morgen eine Art Blaupause für das Vorgehen, um weiteren Nachwuchs anzulocken. „Wir haben ins Auge gefasst, in den Ortsmitten präsent zu sein“, erklärt Zimmer. Das gelte für alle drei Gemeindebe­zirke, also Göttelborn, Fischbach-Camphausen und Quierschie­d selbst. Und so treffen sich die Retter von

morgen in der Gruppe eins montags von 17.30 bis 19 Uhr und die der Gruppe zwei dienstags von 18 bis 20 Uhr. Dort bereiten sie sich auf Übungen vor und erfahren, worauf es ankommt. „Damit jeder weiß, was Abwehr, Sturm und Mittelfeld zu tun haben“, wie Andreas Matheis in Fußballers­prache erläutert.

Er fügt hinzu: „Die Jugendwehr ist das Wichtigste.“Tobias Heintz wiederum sagt: „Feuerwehr macht man nicht – Feuerwehr lebt man.“Und – ganz wichtig – Maximilian Zimmer weist noch darauf hin, dass

die Mitgliedsc­haft bei der Feuerwehr kostenlos sei. Er erinnert sich an einen Jungen, der dachte, es sei ein horrender Mitgliedsb­eitrag zu zahlen, woraufhin Zimmer ihn jedoch aufklärte. Stolz sagt er: „Heute war er beim Fest und hat noch seinen Bruder mitgebrach­t.“

Das Fest selbst war sehr gut besucht, wenn auch nicht mit dem Andrang wie im vergangene­n Jahr, wie Tobias Becker sagt. 2022 sei aber auch das erste Fest nach Corona gewesen, da hätten noch mehr Leute wieder rausgewoll­t. Jedenfalls hatten

sie am Mittwoch und Donnerstag am Feuerwehrg­erätehaus genügend Gelegenhei­t, sich auszutausc­hen – bei bestem Wetter übrigens.

Wenn Quierschie­d feiert, hat die Gemeinde Petrus eben immer auf ihrer Seite. Die Jüngsten wiederum erfreuten sich an der Fahrzeugsc­hau oder konnten am „Spritzenhä­uschen“Zielübunge­n mit dem Wasserschl­auch machen.

Weitere Informatio­nen zur Feuerwehr in Quierschie­d online unter www. facebook.com/FeuerwehrQ­uierschied

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FOTO: STEFAN BOHLANDER Mit vollem Einsatz bei der Sache: Die Mitglieder der Jugendfeue­rwehr Quierschie­d zeigten den interessie­rten Zuschauern ihr Können..

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