SVE will zweiten Matchball nutzen
Drittliga-Spitzenreiter Elversberg empfängt im letzten Heimspiel der Saison den direkten Verfolger Wehen Wiesbaden.
Matchball Nummer zwei für die SV Elversberg. Mit einem Sieg an diesem Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden wäre die SV Elversberg der fünfte saarländischen Fußballverein in der 2. Bundesliga, die im Jahr 1974 gegründet wurde, nach dem 1. FC Saarbrücken, dem FC Homburg, Borussia Neunkirchen und Röchling Völklingen.
In der vergangenen Woche vergab die Mannschaft von Trainer Horst Steffen bei der 1:2-Niederlage beim
„Ich bin sehr guter Dinge, dass wir am Samstag wieder unsere Power vor unserem Heimpublikum entwickeln können.“Horst Steffen Trainer der SV Elversberg
SC Freiburg II den ersten Matchball für die 2. Bundesliga. Dabei wirkten die Spieler ungewohnt verkrampft in ihren Aktionen. Löst das große Ziel vor Augen dann doch Nervosität oder Angst aus, alles noch einmal verspielten zu können?
Die SVE ist seit 8. Oktober Tabellenführer, und der Vorsprung auf den ersten Platz, der nicht direkt in die 2. Bundesliga führt, ist von 17 Punkten (im Februar) auf vier geschmolzen. „Wir haben in Freiburg keine Topleistung gebracht. Aber es war ein Spitzenspiel, das eng war und in beide Richtungen hätte ausgehen können“, sagt Steffen. Also doch kein Nervenflattern? „Ich habe das nicht gesehen. Wir haben in dieser Saison schon öfter keine Topleistung gebracht und Spiele nicht gewonnen. Das ist völlig normal. Jetzt soll es Nervenflattern sein. Mich nerven solche Überlegungen“,
sagt der 54-Jährige.
Die Mannschaft war nach der Niederlage in Freiburg zwei Tage lang sauer auf die eigene Leistung, aber seit Dienstag, so der Trainer, läuft im Trainingsbetrieb wieder alles normal. Bis auf die Langzeitverletzten sind für das letzten Heimspiel der Saison alle Spieler an Bord. 7000 Karten wurden bereits verkauft. Die Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde wird ausverkauft sein. „Wir waren in den Heimspielen immer sehr gut, auch wenn wir nicht alle Heimspiele gewonnen haben. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir am Samstag wieder unsere Power vor unserem Heimpublikum entwickeln können“, sagt Steffen.
Das Hinspiel in Wiesbaden hat
die SVE mit 0:1 verloren. Damals erzielte Thijmen Goppel das Tor des Tages und war auch gleichzeitig der überragende Spieler auf dem Platz. Goppel fällt am Samstag mit einer Knieverletzung aus. Trotzdem ist es für Wehen auch eine Art Endspiel, da die Wiesbadener Aufstiegsträume bei einer Niederlage ausgeträumt sein könnten. Für die SV Elversberg ist es ein weiteres Matchballspiel – mehr nicht. Ein Punkt könnte aufgrund des starken Torverhältnisses bereits reichen. Und selbst bei einer Niederlage gegen Wehen Wiesbaden würde die SVE als Tabellenführer in den letzten Spieltag gehen und hätte beim FC Ingolstadt den Aufstieg immer noch in der eigenen Hand.
„Wir wissen, dass es ein extrem
wichtiges Spiel wird. Wir müssen sehen, dass wir unsere Stärken auf den Platz bekommen. Wehen braucht die Punkte unbedingt. Wir wollen die drei Punkte auch gerne“, sagte SVE-Abwehrchef Marcel Correia.
Es könnte an diesem Samstag und Sonntag aber auch ein ganz großes Wochenende für den saarländischen Fußball werden. Gewinnt die SV Elversberg und der VfL Osnabrück gewinnt zeitgleich nicht bei Viktoria Köln, kann der 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 14 Uhr beim MSV Duisburg) mit einem Sieg dafür sorgen, dass das Saarland das erste Mal seit der Spielzeit 1995/1996 wieder drei Mannschaften im DFB-Pokal hat (damals 1. FC Saarbrücken, FC Homburg, SV Mettlach). Die SVE und der FCS wären dann beide sicher im DFB-Pokal, und der FC Homburg und der SV Auersmacher würden als Verlierer der Halbfinals im Saarlandpokal in einem Entscheidungsspiel um den dritten saarländischen DFB-Pokalplatz gegeneinander antreten.
SVE-Trainer Horst Steffen ist zum „Trainer der Saison“in der 3. Fußball-Liga gewählt worden. Dies ergab eine Abstimmung unter Steffens Kollegen und den Kapitänen, wie der DFB mitteilte. Von 40 möglichen Stimmen entfielen knapp drei Viertel auf den 54-Jährigen. Sein Vorgänger war Christian Titz vom 1. FC Magdeburg. Steffen wird am letzten Spieltag im Spiel der SVE in Ingolstadt vom DFB ausgezeichnet.