Hertha muss die Mini-Chance am Leben erhalten
(dpa) Aufgeben ist nichts für Pal Dardai. Deswegen sucht der Trainer von Hertha BSC im eigentlich fast aussichtslosen Kampf um den Klassenverbleib in der FußballBundesliga nach dem Positiven. „Es gibt nichts zu verlieren“, sagte Dardai vor dem Abstiegs-Endspiel der Berliner gegen den VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky). „Deswegen: Gib alles und sei gefährlich.“
Bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und nur noch zwei Spielen glaubt kaum noch jemand an die Hertha. Wenn gegen den Revierclub kein Sieg gelingt, ist der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte nicht mehr abzuwenden. „Aufgegeben hat hier noch niemand, und Aufgeben ist auch keine Option“, sagte Berlins Sportdirektor Benjamin Weber, aber auch: „Trotzdem müssen wir natürlich realistisch sein. Wir wollen gewinnen und dann schauen, ob wir noch ein
Endspiel in Wolfsburg bekommen.“
Der Hauptstadtclub (18., 25 Punkte) hat sein Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand. Gewinnen Schalke (16., 30 Punkte) und Stuttgart (17., 29 Punkte) ihre Spiele an diesem Wochenende, steigt die Hertha ab. Ein Sieg gegen Bochum (15., 31 Punkte) wäre dann wertlos. Dazu ist die Lizenz für die erste und die zweite Liga noch nicht sicher. Auflagen der DFL muss der finanziell schwer angeschlagene Club bis zum 7. Juni erfüllen. Ansonsten könnte es einen noch tieferen Sturz bis in die Regionalliga geben.
Doch solche Gedanken will Dardai gar nicht erst zulassen. Es gehe auch darum, mit einer kämpferischen Leistung Respekt für die Fans und die Mitarbeiter im Club zu zeigen. Der Anhang hält die Treue. Wie in den vergangenen Wochen werden deutlich mehr als 60 000 Menschen ins Olympiastadion strömen.