Saarbruecker Zeitung

Ich würde beim ESC einiges ändern

- Piero Ravaglia, Göttelborn

„Das nächste ESC-Debakel“, SZ vom 15. Mai

Jetzt fragen wir uns zum x-ten Mal, warum wir beim Eurovision Song Contest hinten gelandet sind. Es wurden im Vorentsche­id Lord of the Lost als Hoffnung gekürt. Ohne den Künstlern zu nahe treten zu wollen – haben sie wirklich allen gefallen? Oder haben wir das kleinere Übel gewählt? Unsere Gruppe ist ein toller künstleris­cher Act, aber das europäisch­e Publikum ist im Geschmack genauso vielfältig wie wir. Beobachtet niemand die nationalen Hitparaden? Loreen hat gewonnen, weil ihr Vortrag von 2012 in Erinnerung geblieben ist und der jetztige wirklich ähnlich war. Eigentlich hätte Finnland mit „Cha Cha Cha“gewinnen müssen, es haben nur wenige Stimmen gefehlt. Die Jurys haben versagt, denn das Votum des Publikums ging in eine andere Richtung. Wie und was können wir besser machen? Als Erstes würde ich die Vorauswahl ändern. Lasst die Fachleute weg. Die sehen alles mit anderen Augen und legen zu viel in die Bewertung rein. Wenn diese sich so doll in den Geschmack der Zeit reinfühlen können, warum gewinnen wir keinen Blumentopf? Nicht nur die Hörer eines Senders, sondern von allen Radioprogr­ammen, TV, Social Media und so weiter sollen voten dürfen. Aus sechs bis zehn mit den meisten Stimmen wird dann im Vorentsche­id der ESC-Vortrag bestimmt. Möglicherw­eise machen wir den Fehler, einen Siegertite­l finden zu wollen, statt einen, der wirklich allen gefällt und den dann auch andere in Europa mögen. Stimmung und Freude am Event sind bombastisc­h. Das Motto „United by Music“( Vereint durch Musik, d. Red.) zeigt, dass wir im Herzen vereint sind und es nur noch in den Köpfen werden müssen. Ich freue mich aufs nächste Jahr.

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