Sprachkitas im Saarland: „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist!“
Um sich mit anderen Menschen auszutauschen, ist die lautsprachliche und nonverbale Kommunikation zentral. Mit zunehmendem Alter ist diese sprachliche Kompetenz unmittelbar mit dem Bildungsverlauf der Kinder und Jugendlichen verbunden. Schuleingangsuntersuchungen haben in der Vergangenheit einen hohen Bedarf an Unterstützung für viele Kinder nachgewiesen. Um alle Kinder und deren Familien dabei zu unterstützen, förderte das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) seit 2011 das Programm der Sprachkitas. Das unerwartete Ende der Bundesförderung im Juni 2023 hat zu kontroversen Diskussionen geführt. Sprachkitas erhalten besondere personelle und fachliche Unterstützung sowie die Möglichkeit der Fort- und Weiterbildung.
Im Saarland werden Sprachkitas seit 2021 zusätzlich durch das Ministerium für Bildung und Kultur gefördert. Die htw saar, die UdS und die FITT gGmbH entwickeln in enger Zusammenarbeit mit den Fachberatungen der Kitas ein Sprachkonzept, das umfangreiche Unterstützung für die Fachkräfte zur Verfügung stellt. Die htw saar untersucht in diesem Zusammenhang die Bedeutung der fachlichen Beratungen. Positive Effekte zeigen sich sowohl in der Prozessqualität der Sprachkitas als auch in der kindlichen Sprachentwicklung. Insbesondere durch die Pandemiesituation haben sich diese Zusammenhänge offensichtlich verstärkt. Die Effekte können auf die Fachberater als auch auf die Sprachfachkräfte zurückgeführt werden, die als Multiplikatoren im Team fungieren (Moderatoreffekte). Unterstützend wirken zudem Fort- und Weiterbildungen durch die Fachberatungen oder andere Bildungsträger. Auch die htw saar bietet das Zertifikat Sprache, Differenzsensibilität und interkulturelle Bildung an. Neben einer reflektierten Haltung und einer Sensibilisierung gegenüber der Vielfalt von Familien ist die fachliche und die didaktisch-methodische Kompetenz ein Indikator für eine hohe Qualität der Zusammenarbeit mit den Kita-Leitungen sowie den Fachkräften vor Ort.