Abt wehrt sich gegen Kritik an Klosterführung
Nach den Vorwürfen des früheren Generaldirektors des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Meinrad Maria Grewenig, an der Tholeyer Klosterführung nimmt der Abt der Benediktinerabtei Stellung (im Wortlaut).
(SZ) Die Abtei Tholey ist wohl das älteste Kloster auf deutschem Boden und wurde in jüngster Vergangenheit vor allem durch die Chorfenster der frühgotischen Abteikirche, die der weltweit bekannte Gegenwartskünstler Gerhard Richter entworfen hat, international bekannt. Zu sehen sind zudem beeindruckende Glasfenster der afghanischen Künstlerin Mahbuba Elham Maqsoodi.
Dieser besondere Ort zwischen Andacht und Kunst entwickelt sich nun – nach überstandener Pandemie – nach und nach zu einem überregionalen Besuchermagneten, wie es Stifter, Spender, Konvent und alle ansonsten Beteiligten und Interessierten immer erhofft haben.
Zu Gläubigen, Spendern und
Konventsangelegenheiten werden wir uns grundsätzlich nicht äußern. Die Finanzverfassung der Abtei jedenfalls ist im Gleichgewicht. Wir arbeiten seit ca. 1,5 Jahren mit dem erfahrenen St. Ingberter Wirtschaftsanwalt Matthias Bayer mit dem Ziel zusammen, unsere Einnahmen behutsam zu steigern, um die nicht unerheblichen Ausgaben inklusive eines Darlehens der Firma Meiser zu decken, was uns bislang gelingt.
Wir bitten dabei zu beachten, dass eine lebendige Abtei, wie unsere, wenig bis keine staatliche Förderung erfährt und nicht wie eine konservierte Sehenswürdigkeit aus dem Mittelalter oder der Industrialisierung, sondern im Einklang mit den vatikanischen Vorgaben zur Vermögensverwaltung von katholischen Orden zu führen ist. Jedwede Einnahme hat demnach am Ende den geistlichen Aufgaben des Konvents zu dienen und kann nicht diesen beherrschen oder Selbstzweck werden, so sehr sich Außenstehende das offenbar auch wünschen.
Nach Fertigstellung des Raums der Stille vor kurzem und nach Abschluss der Renovierungsarbeiten im museal umgestalteten früheren Kapitelsaal voraussichtlich im Sommer 2023, werden dort auch wieder Sonderausstellungen gezeigt werden können. Entsprechende Pläne und Vorverabredungen liegen vor.
Wir sind zuversichtlich, so auch künftig die einzigartige Besonderheit des Ortes gemeinsam mit unseren Förderern und Besuchern zu erhalten.