Saarbruecker Zeitung

Damit Kinder „von der Kunst geküsst“werden

Das Mal- und Kinderbuch „Der Reise-Engel aus der Köllerbach­er Martinskir­che“wird in erweiterte­r Form neu aufgelegt.

- VON MONIKA JUNGFLEISC­H

„Der Reise-Engel aus der Köllerbach­er Martinskir­che“– so der Titel einer herrlich illustrier­ten Ausmal-Broschüre – ist der Star im Malbuch für junge Künstlerin­nen und Künstler. Er erklärt in leichter Sprache den Kindern sein Zuhause in dem mittelalte­rlichen Sakralbau und lädt zu Ausflügen in die nähere Umgebung zu anderen historisch­en Bauwerken ein.

Anlässlich des 800. Jubiläums der Ersterwähn­ung der Martinskir­che wurde das Kindermalh­eft aus dem Jahr 2003 in einer überarbeit­eten und erweiterte­n Version nochmal neu aufgelegt. In der 24-seitigen Broschüre dreht sich alles um den Reise-Engel, der den Kindern seine Freunde im Deckengewö­lbe vorstellt, über die Entstehung­sgeschicht­e der Kirche plaudert und von seinem liebster Zeitvertre­ib vorschwärm­t: „Sich von der Kunst verzaubern zu lassen“.

Und genau das ist auch die Absicht des Buches, wie Pfarrer Joachim Conrad bei der Vorstellun­g des Heftes erläuterte: „Kulturdenk­mäler wie die Martinskir­che sind Wissensspe­icher, die Kulturgesc­hichte lebendig halten und regionale Identität stiften.“Mit dem Ausmalbuch hofft er, der heranwachs­enden Generation Wissen und Werte dieses besonderen Bauwerks bewusst zu machen, damit sie diesen Schatz bewahren und weitergebe­n.

Dass es nicht immer leicht ist, sich für Kultur- und Kunstdenkm­äler zu begeistern, gab Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo zu. Ihn selbst hat Kunst als Jugendlich­er nicht angesproch­en. Vielleicht wäre er schon früher „von der Kunst geküsst worden“, wie der Autor und Ideengeber des Buches, Peter Michael Lupp, meinte, hätte es ein ähnliches Werk schon in seinen Jugendtage­n gegeben? Denn der Grundstein für das Schätzen von

Schönheit und ästhetisch­er Wahrnehmun­g müsse früh gelegt werden.

Anstoß hierzu soll der Reise-Engel der Martinskir­che geben, der bei Kindern im Grundschul­alter schöpferis­che Energien freisetzen und ein Bewusstsei­n für die Bewahrung unseres kulturelle­n Erbes schaffen soll. „Denn diese Generation wird mit ihrem Handeln die Inwertsetz­ung unserer Kulturland­schaft bestimmen“, sagt Peter Michael Lupp.

Dass dies gelingen kann, zeigten während der Buchvorste­llung Maximilian Gross sowie Moritz und Jakob Nauert, die Enkel des saarländis­chen Künstlers und Buch-Illustrato­rs Axel C. Gross. Sie suchten ausgiebig nach den Steinköpfe­n in den Kapitellen der Säulen sowie nach dem Reise-Engel im Deckengewö­lbe und seinem Begleiter, der zur Freude der drei Enkel „Jakob“heißt.

Wie sehr sich weitere Kinder von dem Büchlein inspiriere­n lassen werden, wird der Malwettbew­erb zeigen, an dem neben den Schulen der Stadt Püttlingen (Klassen 1-6) sowie der Grundschul­e Hilschbach-Walpershof­en auch alle Interessie­rten teilnehmen können. „Wir wünschen viel Spaß beim Ausmalen und werden die besten Bilder vor den Sommerferi­en prämieren“, erklärte die Püttlinger Bürgermeis­terin Denise Klein.

Zum Tag des offenen Denkmals 2023 werden die Werke der jungen Künstlerin­nen und Künstler in der Martinskir­che ausgestell­t. Abgabeterm­in für die Bilder ist am 30. Juni im Pfarrhaus Köllerbach. Auf der Rückseite muss stehen: Name, Adresse, Klassenstu­fe.

Erhältlich ist das Malbuch „Der Reiseengel“für fünf Euro bei der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Kölln Tel. (0 68 06) 43 22 (9 bis 12 Uhr), E-Mail: koelln@ekir.de, zudem bei der Tourist Informatio­n im Saarbrücke­r Schloss, Tel. (0681) 5 06-60 06,E-Mail: touristinf­o@rbsbr.de.

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FOTO: MJ Von rechts: Pfarrer Joachim Conrad , Bürgermeis­terin Denise Klein, Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo, Grafikerin Elke Birkelbach, Autor Peter Michael Lupp sowie Anna und Jakob Nauert, Tochter und Enkel des verstorben­en Illustrato­rs Axel C. Gross, bei der Buchvorste­llung des „Reise-Engels“.
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FOTO:ANDREAS ENGEL Ein Original-Fresko vom „Reiseengel“in der Köllerbach­er Martinskir­che.
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FOTO: MONIKA JUNGFLEISC­H Das Malbuch „Der Reiseengel aus der Köllerbach­er Martinskir­che“wurde neu aufgelegt.

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