Saarbruecker Zeitung

Frankfurte­r Städel zeigt Relief in der Moderne

Das Museum erforscht in einer großen Ausstellun­g Kunstwerke zwischen Malerei und Bildhauere­i.

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(epd) Das Städel Museum in Frankfurt zeigt von diesem Mittwoch an die Welt des Reliefs zwischen 1800 und den 1960er Jahren. „Das Relief ist die kostbarste, aber am seltensten ausgestell­te Kunstgattu­ng“, sagte der Museumsdir­ektor Philipp Demandt am Dienstag. Die Mischform zwischen Malerei und Skulptur sprenge den sprichwört­lichen Rahmen und die Grenzen des Sehens.

Die Ausstellun­g „Herausrage­nd! Das Relief von Rodin bis Picasso“präsentier­t 141 Werke von 93 Künstlerin­nen und Künstlern des 19. Jahrhunder­ts, der Klassische­n

Moderne und der internatio­nalen Nachkriegs­kunst. Die in Kooperatio­n mit der Hamburger Kunsthalle konzipiert­e Schau läuft bis 17. September.

„Das Relief ist eines der ältesten Bildmedien der Menschheit“, erläuterte die Kuratorin Eva Mongi-Vollmer. „Es vereint das Beste von Malerei und Bildhauere­i.“Die Kunstform sei in der jüngeren Vergangenh­eit zu einem Spielfeld für Experiment­e mit neuen Formen, Materialie­n und Techniken geworden.

Die in 13 thematisch­e Kapitel geordnete Ausstellun­g versammelt Werke unter anderen von Auguste

Rodin, Bernhard Hoetger, Henri Matisse, Pablo Picasso, Iwan Puni, Ernst Barlach, Kurt Schwitters, Hans Arp, Gerhard Richter, Günther Uecker und Yves Klein. Die Exponate stammen von europäisch­en Museen und bedeutende­n Privatsamm­lungen.

Mit der Rückbindun­g an die klassische Antike begann nach den Worten von Kurator Alexander Eiling um 1800 eine deutliche Zäsur für die Bedeutung und die Ästhetik des Reliefs.

Die Schau beginnt daher mit Werken des Klassizism­us, die sich auf prominente Reliefs der Antike beziehen. Im Verlauf des 19. Jahrhunder­ts bis zum Beginn des 20. Jahrhunder­ts lasse sich der „Ausbruch der Werke aus dem tradierten Gattungssc­hema“beobachten.

Arbeiteten die Künstler und Künstlerin­nen des 19. Jahrhunder­ts klassisch mit Marmor oder Bronze, entstanden im frühen 20. Jahrhunder­t Relief-Arbeiten aus Alltagsmat­erialien und Fundstücke­n.

In den 1960er-Jahren markierten der „Ausstieg aus dem Bild“und der damit verbundene Transfer bildhaueri­scher Konzepte in Raumkonzep­te einen abermalige­n Dreh- und Angelpunkt.

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