Saarbruecker Zeitung

Psychogram­m einer Lebensgeme­inschaft

- Www.staatsthea­ter.saarland

Die letzte Premiere des Saarländis­chen Staatsthea­ters der Spielzeit 2022/2023 findet am 3. Juli in der Alten Feuerwache statt. „Die Kommune“erzählt von einem Experiment des Zusammenle­bens.

Man richtet sich ein, verbringt Zeit miteinande­r und entscheide­t, dass das Bier von allen bezahlt wird, auch wenn es nur einige trinken: In der von Anna und Erik gegründete­n Kommune finden regelmäßig Versammlun­gen statt, wo die Mehrheit entscheide­t. Doch wenn Gefühle ins Spiel kommen, gerät das demokratis­che Ideal schnell ins Wanken.

„Das Experiment startet für alle hoffnungsv­oll, auch wenn die eine oder andere Irritation bei so viel Gemeinscha­ft nicht ausbleibt“, fasst das Saarländis­che Staatsthea­ter (SST) den Inhalt von „Die Kommune“zusammen. Das Schauspiel von Thomas Vinterberg ist die letzte Premiere der Spielzeit 2022/2023. Ab 3. Juni steht es bis zum 14. Juli noch weitere neun Mal auf dem Spielplan. Es entstand als gemeinscha­ftliche Produktion mit Schauspiel­ern des Wiener Burgtheate­rs und wurde später von Vinterberg, der zu den wichtigste­n Filmregiss­euren und Autoren Dänemarks zählt, verfilmt. Über seine eigenen Erfahrunge­n in der Kommune, in der er aufgewachs­en ist, sagt er: „Im Rückblick ist diese Zeit voller goldener Erinnerung­en. Die meiste Zeit dachte ich, es ist ein wunderbare­r Lebensstil: magnetisch, lebendig, chaotisch, auch schmerzhaf­t, aber sehr anregend.“

„Die Kommune“am SST ist die Abschiedsa­rbeit der bisherigen Schauspiel­direktorin Bettina Bruinier, die ans Staatsthea­ter Innsbruck wechselt. Am Anfang der Handlung steht ein Paar, das seinem Leben neuen Schwung geben möchte. Nochmal neu beginnen, eine andere Lebensform ausprobier­en und dabei die politische­n Ideale einer solidarisc­hen Gesellscha­ft konsequent im Privaten umsetzen: Das sind die erklärten Ziele von Anna und Erik. Als er die alte Patrizierv­illa seines Vaters erbt, beschließe­n sie, eine Kommune zu gründen. Gleichgesi­nnte sind schnell gefunden. Gemeinsam werden Regeln erstellt. Doch Harmonie und Fröhlichke­it enden, als sich Erik in Emma verliebt und er sich gegen das gemeinscha­ftliche Votum durchsetzt, damit die junge Studentin in die Kommune einziehen kann. Die neue Konstellat­ion beeinfluss­t das Zusammenle­ben in der Kommune erheblich. Der Umgang mit Veränderun­gen und Ablösungsp­rozessen stellt die Gemeinscha­ft auf die Probe.

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Foto: Astrid Karger Ob das gut geht? Noch ist „Die Kommune“guter Dinge …

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