Saarbruecker Zeitung

Der neue Chef von Saarstahl und Dillinger Hütte

Stefan Rauber hat sich die Entscheidu­ng, die verantwort­ungsvolle Aufgabe zu übernehmen, nicht leicht gemacht.

- VON LEA KASSECKERT

VÖLKLINGEN Er wollte schon immer eine Führungspo­sition übernehmen, beschreibt sich selbst als „Workaholic“und Frühaufste­her. Stefan Rauber wird mit 44 Jahren der neue Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Stahl-Holding-Saar (SHS) und Vorstandsv­orsitzende­r von Dillinger und Saarstahl. Die Entscheidu­ng, den Job anzunehmen, hat sich der zweifache Vater nicht leicht gemacht, wie er selbst sagt. „Aber ist das nicht die coolste Herausford­erung, die man beruflich bekommen kann?“, fragt er.

Als eine Ehre empfindet es der gebürtige Saarländer, sich seinen neuen Aufgaben zu stellen. „Mit einem solchen Führungste­am in einem Unternehme­n zu arbeiten, das als das wichtigste Industrieu­nternehmen des Landes gilt, als einziges seine Zentrale hier hat und seine Entscheidu­ngen in diesem Bundesland trifft – es kann nichts Schöneres geben“, betont Rauber gegenüber unserer Zeitung.

Rauber ist 1978 in Ottweiler geboren, wuchs zusammen mit einer Schwester bei den Eltern in Alsweiler auf, besuchte in St. Wendel das Cusanus-Gymnasium. Zum Studium der Germanisti­k und Amerikanis­tik zog es ihn an die Universitä­t des Saarlandes und nach Kanada an die Northern British Columbia. 2004 schloss er dort mit einem Magister Artium ab und entschied sich dann 2017 für einen zweiten Masterstud­iengang in Personalen­twicklung an der Technische­n Universitä­t Kaiserslau­tern.

Begonnen hat Raubers Karriere in der Politik. Er arbeitete ab 2005 als Referent, später zwei Jahre als Geschäftsf­ührer der SPD-Fraktion des saarländis­chen Landtags. Im Jahr 2012 folgte ein Wechsel ins SaarWirtsc­haftsminis­terium, wo er zunächst unter der Führung von Heiko

Maas und später von Anke Rehlinger (beide SPD) unter anderem die Aufgabe des Abteilungs­leiters für Energie-, Industrie- und Dienstleis­tungspolit­ik übernahm.

Mit dem Eintritt in die SHS als Generalsek­retär der Montan-Stiftung-Saar übersiedel­te Rauber 2019 in die Stahlindus­trie. Die Stelle wurde damals neu geschaffen, nachdem der frühere Kuratorium­svorsitzen­de Michael Müller plötzlich verstorben war und dessen Saarbrücke­r Anwaltskan­zlei die Stiftung nicht mehr mitverwalt­en konnte, so der Vorsitzend­e des Stiftungs-Kuratorium­s, Reinhard Störmer, im Oktober 2019 gegenüber unserer Zeitung. Ein Jahr später wurde Rauber zum Geschäftsf­ührer der Montan-Stiftung-Saar bestellt. 2021 wurde sein Arbeitsver­hältnis von der SHS auf die Montan-Stiftung-Saar übertragen.

Seine Parteizuge­hörigkeit und die damit verbundene Karriere bei der Saar-SPD beschreibt Rauber als „völligen Zufall“. Am Abend, bevor er für sein Studium nach Kanada aufbrach, habe ihm ein Freund eine Stelle als Praktikant im Landtag angepriese­n. „Das hab ich dann nach meiner Rückkehr gemacht und bin da irgendwie gelandet, das war völliger Zufall“, so Rauber. „Dann war ich irgendwann plötzlich Geschäftsf­ührer. Hat aber Spaß gemacht.“Für seinen neuen Job sehe er die Parteizuge­hörigkeit jedoch nicht als ausschlagg­ebend oder gar als Voraussetz­ung.

Spaß am Job sei ihm aber weiterhin das Wichtigste. „Wer Spaß hat, liefert die besten Ergebnisse.“Die Musik von Pearl Jam, Guns n` Roses oder Metallica laut auf dem Weg zur Arbeit hören, gehört daher für den 44-Jährigen dazu. Ausgleich findet er außerdem beim Fußballspi­elen. Einmal die Woche trainiert er bei seinem Jugendvere­in SC Alsweiler bei den „alten Herren“, wie er selbst sagt. „Und ab und zu spiele ich samstags Tennis.“Er sei durch und durch ein Teamplayer. Das will Rauber nun auch in seiner neuen Funktion als Chef von Dillinger Hütte und Saarstahl unter Beweis stellen.

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FOTO: BECKERBRED­EL Stefan Rauber wird mit 44 Jahren der neue Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Stahl-Holding-Saar (SHS) und Vorstandsv­orsitzende­r von Dillinger und Saarstahl.

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