Leitungsprobleme? Nicht in Püttlingen
Mancher zeichnet Schreckensszenarien: Der wachsende Strombedarf lasse irgendwann das Leitungsnetz schlappmachen. Ein Experte gab Auskunft, was Püttlingen zu erwarten hat.
PÜTTLINGEN Keine Panik! – So könnte man vielleicht einen erhellenden Gastvortrag in der jüngsten Püttlinger Stadtratssitzung überschreiben. Es ging darum, ob auch dann noch genug Strom in alle Püttlinger Haushalte fließt, wenn in Zukunft der Energiebedarf in seiner Gesamtheit – durch Elektroautos, Wärmepumpen und die Wasserstoffgewinnung für „grünen Stahl“– deutlich ansteigt. Die CDU-Fraktion hatte angeregt, einen Experten einzuladen, der eben genau diese Frage beantwortet, wie sicher die Stromversorgung in der Stadt ist. Letzteres sollte auch beispielhaft anhand verschiedenen Straßenzügen erklärt werden.
Zu Gast war Diplom-Ingenieur Gerhard Mellinger, Leiter Konzesan Wohneinheiten angeschlossen wird. Einige Straßen wurden bei der Vorstellung herausgegriffen. Völlig unproblematisch seien zum Beispiel die Straßen Am Heidknüppel (Berg) und die Blumenstraße (Etzenhofen). Im Bereich der Bildchenstraße (Ritterstraße) sei mittelfristig eine weitere „Ortsnetzstation“(ein Trafohäuschen) geplant – auch zusätzliche Trafos spielen bei der künftigen Netzsicherheit grundsätzlich eine wichtige Rolle. In der Schulstraße (Engelfangen) gebe es zwar aktuell keinen Handlungsbedarf, falls aber doch Engpässe drohen sollten, könne das Freileitungsnetz kurzfristig erweitert werden. Gleiches gelte für die Rittenhofer Straße (Rittenhofen), für die Straße Am Rebenberg (Kölln) und die Strassersbergstraße (Sellerbach).
Für die Kyllbergstraße ist mittelfristig noch ein Trafohäuschen geplant, zudem eine Verstärkung der Leitungsnetze. In der KardinalMaurer-Straße (Innenstadt) werden unter anderem die Stromkreise verstärkt. Und die Kirchstraße werde im Zuge der „Inferastrukturmaßnahme Kardinal-Maurer-Straße“komplett saniert.
Zeichne sich irgendwo ein Engpass ab, so Mellinger, „dann versuchen wir, zu reagieren“. Eine Voraussetzung sei natürlich, dass man davon wisse. Werde etwa bekannt, dass in einer Straße mehrere Häuser auf Wärmepumpen umgerüstet werden sollen, dann werde man entsprechend reagieren, „aber das kann dann auch mal ein bisschen dauern“.
Aus Rückfragen aus dem Rat ergab sich, dass auch – in kleineren Maßen – bestimmte Entlastungen des Stromnetzes zu erwarten sind, etwa durch private Stromspeicher oder Photovoltaikanlagen, deren Strom direkt verbraucht wird oder in einen Stromspeicher fließt.