Fernduell zum Saisonfinale: Wer steigt direkt auf?
Knallen bei der Spvgg. Quierschied die Sektkorken? Der Fußball-Saarlandligist kann aus eigener Kraft Meister werden und in die Oberliga aufsteigen. Der Spitzenreiter liefert sich ein Fernduell mit Verfolger SV Hasborn. Sollten die Quierschieder patzen, haben sie immer noch eine Chance auf den Aufstieg.
QUIERSCHIED Einer setzt der erfolgreichen Saison die Krone auf: Die Fußball-Saarlandligisten Spvgg. Quierschied und SV Hasborn liefern sich am Sonntag ab 15 Uhr ein Fernduell um die Meisterschaft. Die Hasborner haben die leichtere Aufgabe, die Quierschieder die bessere Ausgangslage. Die Spvgg. Quierschied, die mit einem Punkt Vorsprung auf den SV Hasborn an der Tabellenspitze steht, ist beim Tabellenfünften SV Bliesmengen-Bolchen zu Gast. Hasborn erwartet zeitgleich Absteiger FV Siersburg.
Der Sieger im Fernduell sichert sich nicht nur den Titel, sondern auch den direkten Aufstieg in die Oberliga. Der Vizemeister hat noch die Chance, über die Relegation aufzusteigen. In der Aufstiegsrunde geht es gegen die Vizemeister der Rheinland-Liga – den SV Koblenz – und der rheinland-pfälzischen Verbandsliga Südwest – den TuS Marienborn oder den TSV Gau-Odernheim. Zum Start erwartet der Saarlandliga-Vizemeister am Mittwoch, 31. Mai, den Südwest-Vertreter.
„Unser großes Ziel ist es, die Meisterschaft zu holen. Es wäre einfach geil, das Ding zu gewinnen“, sagt Quierschieds Trainer Thomas Bettinger. Was sind die Gründe, dass es bei der Spvg. Quierschied, die in der vergangenen Saison auf Rang zehn landete, so gut läuft? „Der große Zusammenhalt in dieser Mannschaft ist das große Plus, aber natürlich auch die Qualität, die in den Jungs steckt“, findet Bettinger.
Zudem habe es seine Mannschaft verstanden, sich aus misslichen Situationen zu befreien. Damit ist auch der Fehlstart in die Saison gemeint. Nach dem fünften Spieltag war Quierschied mit zwei Zählern siegloses Schlusslicht. Danach folgte eine
Serie von 18 Spielen ohne Niederlage, durch die sich die Schwarz-Weißen ins Aufstiegsrennen katapultierten.
Auch der SV Hasborn war vor nicht allzu langer Zeit Schlusslicht: zur Winterpause der vergangenen Saison. Mit nahezu demselben Kader mischt Trainer Heiko Wilhelm nun die Liga auf. „Wenn wir Meister würden, käme das unerwartet und wäre für uns ein Fußball-Märchen“, sagt er. Und was sind in Hasborn die Gründe dafür, dass die Mannschaft überraschend oben mitspielt? „Da spielen viele Faktoren eine Rolle“, erklärt Wilhelm: „Zum einen sind wir weitestgehend von Verletzungen verschont geblieben. Wichtig war auch ein guter Start. Dadurch hatten wir keinen Druck, punkten zu müssen. Und das ist gut für die
Entwicklung der jungen Spieler.“
Der SV Hasborn hat um erfahrene Führungsspieler wie Christian Lensch, Johannes Gemmel, Steffen Lenhardt und Nico Küss eine junge Mannschaft aufgebaut. Beim 7:0Sieg am Sonntag beim FC Homburg II standen zehn Spieler, die jünger als 23 Jahre sind, im Aufgebot. „Die erfahrenen Spieler geben diesen Jungs Sicherheit – und die jungen Spieler sind sehr lernwillig“, erklärt Wilhelm: „Sie haben beispielsweise kapiert, dass sie, wenn sie irgendwo hinlaufen, dort vielleicht gar nicht den Ball bekommen, aber sie dafür Räume für einen Mitspieler öffnen.“
Bei beiden Aufstiegsanwärtern sind die Personalplanungen – unabhängig von der Ligazugehörigkeit – weit vorangeschritten. In Quierschied werden Julian Fernsner (zum FC Kutzhof), Sascha Schaum und Fabio Pelagi (SV Göttelborn) und Manuel Hinsberger (studienbedingte Pause) den Verein verlassen. Es kommen Marcel Ecker (FV Eppelborn), Philipp Klein (Hellas Bildstock), Fabian Scherer (SC Friedrichsthal) und Timo Wagner (SV Spiesen). Hasborn verstärkt sich mit den Brüdern Max und Jakob Dewald ( VfL Primstal), Stefan Schätzel (SG Bostalsee), Michael Rauber, Simon Schumacher (beide SG Neunkirchen-Selbach) und Laurenz Alt (eigene Jugend). Den Club verlassen Luis Gabler (FV Eppelborn), Jonas Stillenmunkes (SG Bostalsee) und Silas Schmitt (SG Lebach-Landsweiler). Nikolas Wilhelm wird Spielertrainer bei der zweiten Mannschaft.