Saarbruecker Zeitung

Fernduell zum Saisonfina­le: Wer steigt direkt auf?

- VON PHILIPP SEMMLER

Knallen bei der Spvgg. Quierschie­d die Sektkorken? Der Fußball-Saarlandli­gist kann aus eigener Kraft Meister werden und in die Oberliga aufsteigen. Der Spitzenrei­ter liefert sich ein Fernduell mit Verfolger SV Hasborn. Sollten die Quierschie­der patzen, haben sie immer noch eine Chance auf den Aufstieg.

QUIERSCHIE­D Einer setzt der erfolgreic­hen Saison die Krone auf: Die Fußball-Saarlandli­gisten Spvgg. Quierschie­d und SV Hasborn liefern sich am Sonntag ab 15 Uhr ein Fernduell um die Meistersch­aft. Die Hasborner haben die leichtere Aufgabe, die Quierschie­der die bessere Ausgangsla­ge. Die Spvgg. Quierschie­d, die mit einem Punkt Vorsprung auf den SV Hasborn an der Tabellensp­itze steht, ist beim Tabellenfü­nften SV Bliesmenge­n-Bolchen zu Gast. Hasborn erwartet zeitgleich Absteiger FV Siersburg.

Der Sieger im Fernduell sichert sich nicht nur den Titel, sondern auch den direkten Aufstieg in die Oberliga. Der Vizemeiste­r hat noch die Chance, über die Relegation aufzusteig­en. In der Aufstiegsr­unde geht es gegen die Vizemeiste­r der Rheinland-Liga – den SV Koblenz – und der rheinland-pfälzische­n Verbandsli­ga Südwest – den TuS Marienborn oder den TSV Gau-Odernheim. Zum Start erwartet der Saarlandli­ga-Vizemeiste­r am Mittwoch, 31. Mai, den Südwest-Vertreter.

„Unser großes Ziel ist es, die Meistersch­aft zu holen. Es wäre einfach geil, das Ding zu gewinnen“, sagt Quierschie­ds Trainer Thomas Bettinger. Was sind die Gründe, dass es bei der Spvg. Quierschie­d, die in der vergangene­n Saison auf Rang zehn landete, so gut läuft? „Der große Zusammenha­lt in dieser Mannschaft ist das große Plus, aber natürlich auch die Qualität, die in den Jungs steckt“, findet Bettinger.

Zudem habe es seine Mannschaft verstanden, sich aus misslichen Situatione­n zu befreien. Damit ist auch der Fehlstart in die Saison gemeint. Nach dem fünften Spieltag war Quierschie­d mit zwei Zählern siegloses Schlusslic­ht. Danach folgte eine

Serie von 18 Spielen ohne Niederlage, durch die sich die Schwarz-Weißen ins Aufstiegsr­ennen katapultie­rten.

Auch der SV Hasborn war vor nicht allzu langer Zeit Schlusslic­ht: zur Winterpaus­e der vergangene­n Saison. Mit nahezu demselben Kader mischt Trainer Heiko Wilhelm nun die Liga auf. „Wenn wir Meister würden, käme das unerwartet und wäre für uns ein Fußball-Märchen“, sagt er. Und was sind in Hasborn die Gründe dafür, dass die Mannschaft überrasche­nd oben mitspielt? „Da spielen viele Faktoren eine Rolle“, erklärt Wilhelm: „Zum einen sind wir weitestgeh­end von Verletzung­en verschont geblieben. Wichtig war auch ein guter Start. Dadurch hatten wir keinen Druck, punkten zu müssen. Und das ist gut für die

Entwicklun­g der jungen Spieler.“

Der SV Hasborn hat um erfahrene Führungssp­ieler wie Christian Lensch, Johannes Gemmel, Steffen Lenhardt und Nico Küss eine junge Mannschaft aufgebaut. Beim 7:0Sieg am Sonntag beim FC Homburg II standen zehn Spieler, die jünger als 23 Jahre sind, im Aufgebot. „Die erfahrenen Spieler geben diesen Jungs Sicherheit – und die jungen Spieler sind sehr lernwillig“, erklärt Wilhelm: „Sie haben beispielsw­eise kapiert, dass sie, wenn sie irgendwo hinlaufen, dort vielleicht gar nicht den Ball bekommen, aber sie dafür Räume für einen Mitspieler öffnen.“

Bei beiden Aufstiegsa­nwärtern sind die Personalpl­anungen – unabhängig von der Ligazugehö­rigkeit – weit vorangesch­ritten. In Quierschie­d werden Julian Fernsner (zum FC Kutzhof), Sascha Schaum und Fabio Pelagi (SV Göttelborn) und Manuel Hinsberger (studienbed­ingte Pause) den Verein verlassen. Es kommen Marcel Ecker (FV Eppelborn), Philipp Klein (Hellas Bildstock), Fabian Scherer (SC Friedrichs­thal) und Timo Wagner (SV Spiesen). Hasborn verstärkt sich mit den Brüdern Max und Jakob Dewald ( VfL Primstal), Stefan Schätzel (SG Bostalsee), Michael Rauber, Simon Schumacher (beide SG Neunkirche­n-Selbach) und Laurenz Alt (eigene Jugend). Den Club verlassen Luis Gabler (FV Eppelborn), Jonas Stillenmun­kes (SG Bostalsee) und Silas Schmitt (SG Lebach-Landsweile­r). Nikolas Wilhelm wird Spielertra­iner bei der zweiten Mannschaft.

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FOTO: SEM Einschwöre­n auf das Saisonfina­le: Quierschie­ds Trainer Thomas Bettinger und seine Mannschaft können aus eigener Kraft den direkten Aufstieg schaffen.

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