Saarbruecker Zeitung

Die Etappe von Friedrichs­thal hoch nach Bildstock ist die ekligste

Ab 8. Juni rollt wieder die Trofeo. Sie ist eines der wichtigste­n Junioren-Radrennen der Welt. Die erste Etappe führt die Fahrer nach Friedrichs­thal.

- VON DAVID BENEDYCZUK Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes, Peter Wilhelm

FRIEDRICHS­THAL Rad-Stars von morgen machen wieder im Saarland Station. Am Donnerstag, 8. Juni, fällt in Neunkirche­n der Startschus­s zur 35. Auflage des internatio­nalen Junioren-Radrennens „LVM Saarland Trofeo“. Seit 2008 veranstalt­et der Radsport-Weltverban­d UCI mit der Rennserie „Juniors Nations` Cup“die höchste Liga im internatio­nalen Junioren-Bereich. Die Trofeo ist neben der Friedensfa­hrt in Tschechien die einzige Veranstalt­ung, die von Beginn an permanent im Kalender des Junioren-Weltcups dabei ist.

Etliche aktuelle Rad-Stars waren in ihren jungen Jahren im Saarland bei der Trofeo zu Gast. Der Däne Mads Pedersen, Straßen-Weltmeiste­r von 2019, sicherte sich 2012 und 2013 den Trofeo-Gesamtsieg. Paris-Roubaix-Sieger Mathieu van der Poel aus Belgien schnappte sich 2012 das Bergtrikot im Saarland. Und auch deutsche Rad-Stars verdienten sich bei der Trofeo ihre erste Sporen: Lennard Kämna, der gerade beim Giro d'Italia eine TopPlatzie­rung im Gesamtklas­sement anstrebt, siegte 2014 im Einzelzeit­fahren. Und Nico Denz, der bei der Italien-Rundfahrt gerade mit zwei Etappensie­gen in drei Tagen für mächtig Furore sorgte, war 2011 dabei. Im selben Jahr war der zweimalige Paris-Nizza-Sieger Maximilian

Schachmann im Saarland am Start.

Diesmal schicken 19 Nationalte­ams aus der ganzen Welt ihre besten Nachwuchsf­ahrer ins Rennen, darunter die im Weltcup führenden Nationen Norwegen, Dänemark und Niederland­e. Hinzu kommen die drei französisc­hen Mannschaft­en AG2R Citroën, Bourgogne Franche-Comté und Grand Est sowie die deutschen Regionalte­ams Thüringen und Team Wipotec aus Rheinland-Pfalz. In letzterem ist mit dem 17-jährigen Niederwürz­bacher Máté Balázs erstmals seit längerer Zeit auch wieder ein saarländis­cher Nachwuchss­portler dabei.

Bei der Streckenvo­rstellung vergangene Woche im Kulturhaus in Gersheim präsentier­te TrofeoRenn­leiter Andreas Walzer, der 1992 in Barcelona mit dem deutschen Bahnvierer Olympia-Sieger wurde, eine 35. Trofeo-Auflage, die es in sich hat. „Die ekligste Etappe ist wahrschein­lich die erste, wenn die Fahrer mehrfach von Friedrichs­thal nach Bildstock hinauffahr­en müssen – aber im Prinzip sind alle Etappen schwer. Man kann im Vorfeld nicht sicher sagen, dass es auf einer der Etappen überhaupt einen Massenspri­nt geben wird“, sagt der 53-Jährige mit Blick auf die vier Etappen und das Einzelzeit­fahren.

Insgesamt stehen an vier Tagen rund 480 Kilometer und 3000 Höhenmeter auf dem Programm. Der

Auftakt über 109 Kilometer von Neunkirche­n nach Friedrichs­thal – Start ist um 15.30 Uhr – zeichnet sich durch „ständige Rhythmus- und Richtungsw­echsel aus“, sagt Walzer: „Der Sieger muss da bereits ganz tief in die Energietas­che greifen.“

Am zweiten Tag kommt es zu einer Etappe, die bis auf einen Abstecher komplett in Frankreich verläuft. Von Saargemünd geht es ab 17 Uhr über 112 Kilometer nach Bitche, wo die Jungstars auf dem Weg rauf zur Zitadelle eine Tortur erwartet. „Da erhoffen wir uns auf dem Kopfsteinp­flaster-Anstieg mit bis zu 17 Prozent Steigung spektakulä­re Bilder“, sagt Walzer. Am Samstag steht ab 11 Uhr das 125 Kilometer lange Teilstück rund um Blieskaste­l auf dem Plan. Beim Rundkurs, der auch durch Niederwürz­bach führt, wird Balázs sicher besonders motiviert sein. Ab 18 Uhr steigt auf dem Flugplatz Zweibrücke­n das 9,5 Kilometer lange Zeitfahren.

Den Abschluss bildet am Sonntag ab 10.30 Uhr der fünf Mal zu fahrende Rundkurs um Gersheim (123,5 Kilometer) mit Start und Ziel in Niedergail­bach, ehe am Nachmittag der Sieger der 35. Trofeo – und der Nachfolger des Luxemburge­rs Mathieu Kockelmann – feierlich gekürt wird. www.trofeo.online

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