Saarbruecker Zeitung

Wir sollten unser Möglichste­s tun

- Elisabeth Gries, Siersburg

„Nur gemeinsam wäre es zu schaffen“, Leserbrief von Karl Kindling, SZ vom 22. Mai

Herr Kindling verweist zu Recht auf die Verantwort­ung aller Staaten und Nationalit­äten für das Klima der Erde. Was aber ist sein Fazit? Tun wir lieber nichts, oder warten wir, bis die anderen vorausgega­ngen sind? Selbst wenn der Anteil gering ist und wir anspruchsv­olle Ziele haben, handeln wir solidarisc­h mit der Generation, der wir diesen Planeten übergeben. Wir sollten unseren Kindern und Enkeln mit gutem Gewissen sagen können, wir hätten uns für sie angestreng­t. Deutschlan­d ist eine führende Industrien­ation und lebt bereits seit Mai ökologisch auf Pump – ein deutlicher Unterschie­d zu Ländern, in denen Geburtenre­gulation nicht im selben Sinne gelingt wie bei uns, deren Einwohner aber wesentlich bescheiden­er leben. Wir schulden der Erde etwas. Muss ein Vier-Personenha­ushalt vier Autos unterhalte­n? Muss es jedes Jahr zu Weihnachte­n ein neues Handy sein? Warum ist ressourcen­fressende Bekleidung Wegwerfwar­e? Dass wir das alles konsumiere­n (können), hat mit unserem Wohlstand zu tun. Wir könnten Vorbildfun­ktion für aufstreben­de Industrien­ationen haben und Unwelttech­niken voranbring­en wie einst die Solarmodul­e. Wer seinen Garten naturnah umgestalte­t, merkt im Kleinen den Unterschie­d: Das Mikroklima bietet schnell mehr Abkühlung und weniger Bewässerun­gsnotwendi­gkeit im Sommer. Wer sind wir, dass wir davon ausgehen, dass der jeweilige „Baustein“nicht vielleicht „Grundstein“für generelles Umdenken sein kann? Und wenn nicht, haben wir wenigstens unser Möglichste­s getan.

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