Wir sollten unser Möglichstes tun
„Nur gemeinsam wäre es zu schaffen“, Leserbrief von Karl Kindling, SZ vom 22. Mai
Herr Kindling verweist zu Recht auf die Verantwortung aller Staaten und Nationalitäten für das Klima der Erde. Was aber ist sein Fazit? Tun wir lieber nichts, oder warten wir, bis die anderen vorausgegangen sind? Selbst wenn der Anteil gering ist und wir anspruchsvolle Ziele haben, handeln wir solidarisch mit der Generation, der wir diesen Planeten übergeben. Wir sollten unseren Kindern und Enkeln mit gutem Gewissen sagen können, wir hätten uns für sie angestrengt. Deutschland ist eine führende Industrienation und lebt bereits seit Mai ökologisch auf Pump – ein deutlicher Unterschied zu Ländern, in denen Geburtenregulation nicht im selben Sinne gelingt wie bei uns, deren Einwohner aber wesentlich bescheidener leben. Wir schulden der Erde etwas. Muss ein Vier-Personenhaushalt vier Autos unterhalten? Muss es jedes Jahr zu Weihnachten ein neues Handy sein? Warum ist ressourcenfressende Bekleidung Wegwerfware? Dass wir das alles konsumieren (können), hat mit unserem Wohlstand zu tun. Wir könnten Vorbildfunktion für aufstrebende Industrienationen haben und Unwelttechniken voranbringen wie einst die Solarmodule. Wer seinen Garten naturnah umgestaltet, merkt im Kleinen den Unterschied: Das Mikroklima bietet schnell mehr Abkühlung und weniger Bewässerungsnotwendigkeit im Sommer. Wer sind wir, dass wir davon ausgehen, dass der jeweilige „Baustein“nicht vielleicht „Grundstein“für generelles Umdenken sein kann? Und wenn nicht, haben wir wenigstens unser Möglichstes getan.