Schlaganfälle treffen Saarländer besonders oft
Wie häufig weit verbreitete Krankheiten unter allen Einwohnern in den Regionen Deutschlands auftreten, zeigt der neue digitale Gesundheitsatlas der AOK.
Die Saarländer leiden deutlich häufiger an verschiedenen Erkrankungen, als das im Bundesdurchschnitt der Fall ist. Beispielsweise liegt das Saarland bei den Schlaganfällen auf Platz eins aller Bundesländer, ebenso bei Brustkrebs, Lungenkrebs, Parkinson und Depressionen. Das zeigt der erstmals verfügbare digitale „Gesundheitsatlas Deutschland“der AOK. Er ermöglicht es, sich die Anzahl der Krankheitsfälle für zunächst 23 verschiedene Erkrankungen bis auf die Ebene der Landkreise anzusehen.
Im Vergleich der Bundesländer weist das Saarland bei 21 der 23 aufgelisteten Erkrankungen eine überdurchschnittliche Häufigkeit von Krankheitsfällen auf. Im Bundesschnitt erleiden zum Beispiel im Jahr 350 pro 100 000 Einwohner einen Herzinfarkt; im Saarland sind es 400.
Der Atlas analysiert die verschiedenen Erkrankungen auch nach Alters- und Bevölkerungsgruppen.
Im Saarland sind
Männer beispielsweise deutlich häufiger als Frauen von Herzinfarkten, koronaren Herzerkrankungen und Schlaganfällen betroffen, während Frauen deutlich häufiger unter Depressionen und Demenz leiden.
Die Vorstandsvorsitzende der AOK im Saarland und Rheinland-Pfalz, Dr. Martina Niemeyer, sagt, die Daten seien auch für „die gesundheitspolitischen Akteure vor Ort“gedacht. „Die Auswertungen mit Kennzahlen bis auf Kreisebene können Landräten und Bürgermeistern helfen, ihre regionale Situation einzuordnen und Ansätze zu entwickeln, um die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu verbessern.“
Die AOK hat angekündigt, den Gesundheitsatlas um weitere Erkrankungen zu erweitern und in kurzen Abständen zu aktualisieren.