Der Kampf um dieMacht
In zwei Erstausstrahlungen beleuchtet Arte den Konf likt Russlands mit der Ukraine.
ry) Seit 15Monaten tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits, und ein Ende ist derzeit leider nicht in Sicht. Dabei ist es nicht immer einfach, an gesicherte Informationen über die Geschehnisse zu kommen, da beide Parteien natürlich befangen sind und oft Geheim- oder Nachrichtendienste anderer Länder herangezogen werden müssen, um die teils chaotischen Umstände zu überprüfen. Ein solcher Umstand ist beispielsweise die Beteiligung der Gruppe Wagner, einer paramilitärischen Kampfeinheit, dieWladimir Putin nahesteht und für Folter sowie andere Grausamkeiten bekannt ist. Sie existierte bisHerbst 2022 offiziell überhaupt nicht, obwohl sie bereits rund zehn Jahre zuvor gegründet wurde, seit dem vergangen November unterhält sie einHauptquartier in Sankt Petersburg. Um genau diese Miliz und vor allem ihr langsames Entdecktwerden dreht sich die Dokumentation „DieWagner-Gruppe – Russlands geheime Söldner“von Benoît Bringer.
DieGeschichte, die die Doku erzählt, beginnt im Jahr 2019, als ein Video im Internet auftaucht, auf dem die kaltblütige Hinrichtung eines syrischen Mannes zu sehen ist. Die Täter sprechen Russisch und tragen Militäruniformen. Ihr Grund für die Tat: Der Mann verweigerte sich dem Armeedienst
unter dem syrischen Diktator Baschar El-Assad. Der Bruder des Ermordeten wandte sich daraufhin an den russischen Ermittler Denis Korotkow, der für die unabhängige Zeitung „Nowaja Gazeta“tätig ist, und machte sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach der Wahrheit hinter den erschreckenden Szenen. Auf diese Weise kamen erste Beweise über die Existenz derGruppeWagner ans Licht, dass sie imAuftrag Putins handelte, und welche Praktiken zu ihrem
Wirken zählen: Destabilisierungsmanöver, Folter, Mord und Vergewaltigung – und das überall dort auf derWelt, wo es dem Kreml etwas nützt. Auf diesen Aspekt geht auch die zweite Folge der Doku ein, amBeispielvomTod dreier Journalisten, die 2018 in ZentralafrikaRecherchen zu der Miliz anstellten. Diese drehten sich unter anderem um Gold- und Diamantabbau sowie die Beinflussung derMachthaber vorOrt durch die russischeRegierung. Dabei wird der Fokus auch auf den Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin gelegt und welche Bedeutung er für Putin hat.
Im Anschluss ist um 22.10 Uhr eine weitere Erstausstrahlung zu sehen, die Hintergründe zum aktuellen Konflikt bietet: „Euromaidan – Chronik eines angekündigten Krieges“geht zurück ins Jahr 2013, als es in Kiew zur sogenannten Revolution der Würde kam.