Wechsel an der Spitze der Gewerkschaft der Polizei
(fre) Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Saarland, David Maaß, wird sein Amt im Juli abgeben. Das kündigte der Gewerkschaftschef und SPD
Landtagsabgeordnete gegenüber unserer Zeitung an. Der Grund: Maaß kandidiert bei der Kommunalwahl 2024 für die Sozialdemokraten für das Bürgermeisteramt in seiner Heimatgemeinde Schwalbach. Maaß ist dort SPD-Vorsitzender und der amtierende Bürgermeister Joachim Neumeyer (CDU) hatte vor wenigen Wochen überraschend angekündigt, sein Amt vorzeitig niederzulegen.
„Die Entscheidung, mein Amt abzugeben, fiel mir schwer“, so der 38-Jährige, „die Arbeit in der Gewerkschaft hat mich geprägt. Die GdP war in den letzten Jahren so ziemlich alles für mich. In meinen fünf Jahren als Vorsitzender haben wir als Gewerkschaft gegen viele Widerstände kämpfen müssen. Es war eine aufreibende, aber schöne Zeit.“
Da Maaß aber auch „Verantwortung für seine Heimatgemeinde Schwalbach übernehmen“will und einen „kraft- und zeitintensiv Bürgermeisterwahlkampf“vor sich sieht, will er sein Spitzenamt „zeitnah und vor allem geordnet übergeben“. „Die GdP verdient einen Vorsitzenden, der sich auch in Zukunft mit 100 Prozent Bereitschaft und Engagement der Gewerkschaftsarbeit widmet und das werde ich im lange andauernden Bürgermeisterwahlkampf zeitlich einfach nicht mehr leisten können“, sagt Maaß. Hier kommt, so Maaß, sein Stellvertreter Andreas
Rinnert, seit 2004 Polizist und Polizeigewerkschafter, ins Spiel. Der geschäftsführende Landesbezirksvorstand der GdP hat den 40-jährigen Polizeihauptkommissar Rinnert einstimmig zum Nachfolger nominiert. Auf einer Sitzung des GdP-Landesbeirats im Juli könnte Rinnert zum neuen Gewerkschaftschef gewählt werden. Schon seit der Wahl von Maaß in den Landtag hatten er und Rinnert eine informelle Doppelspitze gebildet.
Rinnerts Ziele, falls er Gewerkschaftsvorsitzender wird: „Unser ganz großes Anliegen ist: mehr Personal bei der Polizei sowie den Polizeiberuf attraktiver machen.“Daneben gebe es eine Vielzahl an Problemen, gerade im Saarland. „Wir sind zum Beispiel bundesweit Schlusslicht, was die Besoldung anbelangt und sehr weit hinten bei den Zulagen“, so Rinnert. „Hier wollen wir mit unserer Mitgliederstärke bei der Politik Gehör finden und Akzente setzen.“