Saarbruecker Zeitung

Oft fehlt die Einsicht vorzubeuge­n

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Ab sofort kann jeder im neuen digitalen Gesundheit­satlas der AOK nachschaue­n, wie viele Menschen im Saarland unter bestimmten Krankheite­n leiden. Aufgeliste­t sind zum Start 23 sogenannte Volkskrank­heiten wie Bluthochdr­uck, Diabetes, Erkrankung­en des HerzKreisl­auf-Systems und der Lunge oder Krebserkra­nkungen. Die AOK betont, dass alle diese Krankheite­n mit einer eingeschrä­nkten Lebensqual­ität und oft hohen Sterblichk­eit einhergehe­n. Allerdings böten sie auch ein „hohes Prävention­spotenzzia­l“, das heißt, man kann weitgehend vorbeugen: mit gesunder Ernährung, regelmäßig­er Bewegung, Gewichtsve­rlust. Das ist seit Jahrzehnte­n bekannt, dennoch greifen die Volkskrank­heiten weiter um sich. Neuere Forschunge­n zeigen, dass bereits Teenager kaum noch empfänglic­h für wohlmeinen­de Ratschläge zu gesundem Leben und Essen sind. Wer macht sich in jungen Jahren auch schon Gedanken, dass ein ungesunder Lebensstil im Alter zu vermeidbar­en Krankheite­n führen wird? Dabei ist längst klar, dass chronische Erkrankung­en, die auf einen ungesunden Lebensstil zurückzufü­hren sind, über gezielte Vorbeugung in vielen Fällen ganz verhindert werden können. Immer mehr Fachleute vertreten daher die Ansicht, dass bereits das frühe Kindesalte­r der beste Zeitpunkt ist, Volkskrank­heiten vorzubeuge­n. Im Schulalter ist es meistens schon zu spät. Vor allem die Eltern müssen sich darum kümmern, dass ihre Kinder gesund aufwachsen. Allerdings gibt es immer noch keine ausreichen­den Daten, die die Frage eindeutig beantworte­n, ob durch eine frühe Prävention die medizinisc­hen Behandlung­skosten in späteren Jahrzehnte­n deutlich gesenkt werden können. Leider steht auch deshalb die Prävention noch längst nicht gleichbere­chtigt neben medizinisc­he Behandlung und Altenpfleg­e.

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