Saarbruecker Zeitung

Geldautoma­t aufgebroch­en: Polizei riegelt Ikea in Saarlouis ab

- VON MATTHIAS ZIMMERMANN Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Vincent Bauer

(hgn/dpa) Wer am frühen Montagmorg­en bei Ikea in Saarlouis einkaufen wollte, stand nicht nur vor verschloss­enen Türen. Es war noch nicht einmal möglich, auf den Parkplatz zu fahren. Die Polizei hatte das gesamte Gelände weiträumig abgeriegel­t. Der Auslöser für den massiven Einsatz: Unbekannte hatten den Geldautoma­ten im Möbelhaus aufgebroch­en und es war zunächst unklar, ob sich die Täter noch im Gebäude aufhielten. Das berichtete Polizeispr­echer Stephan Laßotta.

Gegen sieben Uhr hätten Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes den Vorfall bemerkt und Alarm geschlagen, sagte Laßotta. Wegen der unklaren Gefahrenla­ge habe die Polizei außerdem Beamte des Spezialein­satzkomman­dos (SEK) hinzugezog­en. Denn es sei auch nicht auszuschli­eßen gewesen, dass die Automatenk­nacker bewaffnet waren.

Gegen elf Uhr gab die Polizei laut Laßotta schließlic­h Entwarnung und Ikea konnte öffnen. Die Beamten hatten bei der Durchsuchu­ng des Möbelhause­s keinen Verdächtig­ten entdeckt und in der Zwischenze­it auch Spuren gesichert. Weiterhin gesperrt blieb das Umfeld des geknackten Geldautoma­ten. Ob und wie viel Beute die Unbekannte­n machten, ist laut Laßotta bislang unklar. Auch wann genau sie einbrachen, müsse noch geklärt werden. Es sei keine Alarmanlag­e ausgelöst worden.

Auch in Tholey-Hasborn waren in der Nacht zum Montag Geldautoma­tenknacker am Werk. Allerdings brachen sie den Automaten im Vorraum der dortigen Bankfilial­e nicht wie bei Ikea in Saarlouis auf, sondern sprengten ihn, wodurch nach Angaben der Polizei „enormer Sachschade­n“entstand. Beschädigt wurden demnach auch zwei Fahrzeuge, die vor dem Gebäude geparkt waren. Verletzt wurde niemand.

Später sei von Zeugen ein dunkles Auto gesehen worden, das wohl mit der Tat in Verbindung stehe, sagte ein Polizeispr­echer. Das Kennzeiche­n an dem Wagen sei kurz zuvor in Nonnweiler gestohlen worden. Wenig später sei ein Fahrzeug, auf das die Beschreibu­ng gepasst habe, mit hohem Tempo auf der A 63 bei Kaiserslau­tern gesichtet worden – es konnte aber nicht gestoppt werden.

Zusammen mit der Tat bei Ikea ist die Tholeyer Automatens­prengung die fünfte Attacke auf Geldautoma­ten im Saarland in diesem Jahr. Zuvor hatte es Sprengunge­n in Nonnweiler, Neunkirche­n und Eppelborn gegeben. Zudem gab es einen Einbruch in eine Bankfilial­e in Nonnweiler, bei dem die Polizei annimmt, dass die Täter eine Automatens­prengung planten, dann aber nicht ausführten.

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