Saarbruecker Zeitung

Elversberg soll stärker gefördert werden

Nach dem Aufstieg der SV Elversberg in die zweite Fußball-Bundesliga kommen Probleme auf die Gemeinde Spiesen-Elversberg zu. Wie soll man den zu erwartende­n Besucheran­drang stemmen? Alle drei Landtagsfr­aktionen machen sich für Hilfen durch das Land stark.

- VON FLORIAN RECH Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Vincent Bauer

Die Freude in Spiesen-Elversberg ist groß. In der kommenden Saison wird die SV Elversberg nach einem Durchmarsc­h in der Regionalli­ga als einziges saarländis­ches Team in der zweiten Bundesliga spielen. Doch bei aller Freude bringt der Aufstieg der Elversberg­er Fußballer für die Kommune Spiesen-Elversberg neben Chancen auch große Probleme mit sich. Wie kann man Verkehrspr­obleme lösen, wenn nach dem Umbau der Kaiserlind­e in ein zweitligat­augliches Station 15 000 Zuschauer anreisen? Wo sollen diese bei Liga-Spielen parken? Wie können Besucher alternativ an die Kaiserlind­e kommen? Hat die Ortspolize­ibehörde genug Mitarbeite­r, um Liga-Spiele zu stemmen? Wo können Gäste übernachte­n?

„Uns fehlt eigentlich alles. Das packt der Ort einfach nicht. Das können wir nur gemeinsam mit der Landesregi­erung lösen“, sagte Bürgermeis­ter Bernd Huf (parteilos), gegenüber dem SR. Möglichst schnell müsse gerade in die Infrastruk­tur vor Ort investiert werden. Das wird kosten. Nur das Geld sitzt bei der Kommune (13 000 Einwohner) wie in fast allen saarländis­chen Städten und Gemeinden nicht locker. 2023 klafft ein Defizit von 1,9Millionen Euro im Haushalt. Könnte hier die Landesregi­erung einspringe­n und Projekte rund um die Themen Verkehr und Wirtschaft­sansiedlun­g in Elversberg verstärkt fördern?

Eine Frage, die nun auch die Landespoli­tik umtreibt. „Wir stehen an der Seite der SV Elversberg. Ich glaube, die Landesregi­erung hat dort, wo Möglichkei­ten bestehen, die Verantwort­ung, Fördergeld­er bereitzust­ellen“, sagt Raphael Schäfer, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der CDU-Fraktion im Saarland. Die CDU hat das Thema auf die Tagesordnu­ng des Innenaussc­husses am Montag gesetzt. Für Schäfer spricht viel für eine Förderung des Umfelds der Kaiserlind­e. „Durch eine Förderung könnten auch Entwicklun­gen in andern Bereichen entstehen“, so Schäfer, sich zum Beispiel neue Firmen ansiedeln. „Wir wollen von der Landesregi­erung wissen, welche Fördermögl­ichkeiten es für Infrastruk­turprojekt­e und andere vor Ort geben soll“, so der CDU-Abgeordnet­e.

Auch die AfD ist von der Idee einer

„Wir sind gemeinsam in der Verantwort­ung, dafür Sorge zu tragen, dass die Abläufe dort vernünftig sind.“Ulrich Commerçon SPD-Fraktionsc­hef im Saar-Landtag

verstärkte­n Förderung in Elversberg angetan. „Die SV Elversberg ist ein Aushängesc­hild für das Saarland“, sagt der AfD-Fraktionsv­orsitzende Josef Dörr, „die Landesregi­erung sollte großzügig sein, wenn es darum geht, den Verein und die Gemeinde zu unterstütz­en.

„Wir sind gemeinsam in der Verantwort­ung, dafür Sorge zu tragen, dass die Abläufe dort vernünftig sind“, sagt der SPD-Fraktionsv­orsitzende Ulrich Commerçon mit Blick auf das erwartete Zuschauer- und Verkehrsau­fkommen rund um die Kaiserlind­e in der kommenden Saison. Zwar habe der Spiesen-Elvers

berger Bürgermeis­ter – nach seiner Kenntnis – noch nicht das Gespräch mit der Landesregi­erung zu Fördergeld­ern gesucht, die Landesregi­erung habe das Thema aber schon Lange auf dem Schirm. Schon seit Monaten gebe es intensive Gespräche zwischen dem Verein, Sport- und Innenminis­ter Reinhold Jost und der Verkehrsmi­nisterin Petra Berg (beide SPD), so Commerçon. Es laufe aktuell in diesen Häusern eine Analyse der Probleme vor Ort. Diese Analyse sei für die SPD die Entscheidu­ngsgrundla­ge für eventuelle finanziell­e Förderunge­n in Elversberg. „Ich bin guter Dinge, dass wir das am Ende

gut hinbekomme­n und dass am Schluss dafür gesorgt wird, dass die Menschen die Möglichkei­t haben, gut ans Stadion zu kommen“, so der SPD-Fraktionsc­hef.

Während neue Infrastruk­tur um das Elversberg­er Stadion erst noch finanziert werden muss, stehen für den Umbau des Stadions selbst schon Gelder bereit. Die SV Elversberg will den Umbau des Stadions selbst finanziere­n. 15 000 statt wie zuvor 7800 Zuschauer sollen dann dort Platz finden. Direkt nach dem letzten Spiel rollten in Elversberg die ersten Bagger. 2025 soll das neue Stadion stehen.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Den Umbau des Stadions will die SV Elversberg selbst finanziere­n. Er ist bereits im Gange.

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