Elversberg soll stärker gefördert werden
Nach dem Aufstieg der SV Elversberg in die zweite Fußball-Bundesliga kommen Probleme auf die Gemeinde Spiesen-Elversberg zu. Wie soll man den zu erwartenden Besucherandrang stemmen? Alle drei Landtagsfraktionen machen sich für Hilfen durch das Land stark.
Die Freude in Spiesen-Elversberg ist groß. In der kommenden Saison wird die SV Elversberg nach einem Durchmarsch in der Regionalliga als einziges saarländisches Team in der zweiten Bundesliga spielen. Doch bei aller Freude bringt der Aufstieg der Elversberger Fußballer für die Kommune Spiesen-Elversberg neben Chancen auch große Probleme mit sich. Wie kann man Verkehrsprobleme lösen, wenn nach dem Umbau der Kaiserlinde in ein zweitligataugliches Station 15 000 Zuschauer anreisen? Wo sollen diese bei Liga-Spielen parken? Wie können Besucher alternativ an die Kaiserlinde kommen? Hat die Ortspolizeibehörde genug Mitarbeiter, um Liga-Spiele zu stemmen? Wo können Gäste übernachten?
„Uns fehlt eigentlich alles. Das packt der Ort einfach nicht. Das können wir nur gemeinsam mit der Landesregierung lösen“, sagte Bürgermeister Bernd Huf (parteilos), gegenüber dem SR. Möglichst schnell müsse gerade in die Infrastruktur vor Ort investiert werden. Das wird kosten. Nur das Geld sitzt bei der Kommune (13 000 Einwohner) wie in fast allen saarländischen Städten und Gemeinden nicht locker. 2023 klafft ein Defizit von 1,9Millionen Euro im Haushalt. Könnte hier die Landesregierung einspringen und Projekte rund um die Themen Verkehr und Wirtschaftsansiedlung in Elversberg verstärkt fördern?
Eine Frage, die nun auch die Landespolitik umtreibt. „Wir stehen an der Seite der SV Elversberg. Ich glaube, die Landesregierung hat dort, wo Möglichkeiten bestehen, die Verantwortung, Fördergelder bereitzustellen“, sagt Raphael Schäfer, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Saarland. Die CDU hat das Thema auf die Tagesordnung des Innenausschusses am Montag gesetzt. Für Schäfer spricht viel für eine Förderung des Umfelds der Kaiserlinde. „Durch eine Förderung könnten auch Entwicklungen in andern Bereichen entstehen“, so Schäfer, sich zum Beispiel neue Firmen ansiedeln. „Wir wollen von der Landesregierung wissen, welche Fördermöglichkeiten es für Infrastrukturprojekte und andere vor Ort geben soll“, so der CDU-Abgeordnete.
Auch die AfD ist von der Idee einer
„Wir sind gemeinsam in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass die Abläufe dort vernünftig sind.“Ulrich Commerçon SPD-Fraktionschef im Saar-Landtag
verstärkten Förderung in Elversberg angetan. „Die SV Elversberg ist ein Aushängeschild für das Saarland“, sagt der AfD-Fraktionsvorsitzende Josef Dörr, „die Landesregierung sollte großzügig sein, wenn es darum geht, den Verein und die Gemeinde zu unterstützen.
„Wir sind gemeinsam in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass die Abläufe dort vernünftig sind“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Commerçon mit Blick auf das erwartete Zuschauer- und Verkehrsaufkommen rund um die Kaiserlinde in der kommenden Saison. Zwar habe der Spiesen-Elvers
berger Bürgermeister – nach seiner Kenntnis – noch nicht das Gespräch mit der Landesregierung zu Fördergeldern gesucht, die Landesregierung habe das Thema aber schon Lange auf dem Schirm. Schon seit Monaten gebe es intensive Gespräche zwischen dem Verein, Sport- und Innenminister Reinhold Jost und der Verkehrsministerin Petra Berg (beide SPD), so Commerçon. Es laufe aktuell in diesen Häusern eine Analyse der Probleme vor Ort. Diese Analyse sei für die SPD die Entscheidungsgrundlage für eventuelle finanzielle Förderungen in Elversberg. „Ich bin guter Dinge, dass wir das am Ende
gut hinbekommen und dass am Schluss dafür gesorgt wird, dass die Menschen die Möglichkeit haben, gut ans Stadion zu kommen“, so der SPD-Fraktionschef.
Während neue Infrastruktur um das Elversberger Stadion erst noch finanziert werden muss, stehen für den Umbau des Stadions selbst schon Gelder bereit. Die SV Elversberg will den Umbau des Stadions selbst finanzieren. 15 000 statt wie zuvor 7800 Zuschauer sollen dann dort Platz finden. Direkt nach dem letzten Spiel rollten in Elversberg die ersten Bagger. 2025 soll das neue Stadion stehen.