In Saarbrücken passieren mehr Verkehrsunfälle
(bub) In der Landeshauptstadt hat die Zahl der Verkehrsunfälle vom Jahr 2021 zum Jahr 2022 um 4,1 Prozent zugenommen. Das teilte das Landespolizeipräsidium der SZ auf Anfrage mit. Insgesamt habe die Polizei im vergangenen Jahr in Saarbrücken 7322 Unfälle registriert, davon 750 mit verletzten Personen. Das seien 3,4 Prozent mehr Verletzte als im Jahr zuvor. Da bei schweren Unfällen auch mehrere Personen betroffen sein können, zählt die Polizei auch die Verunglückten. Hier blieben die Zahlen auf Vorjahresniveau. 2021 wurden 882 Menschen verletzt, im vergangenen Jahr 880. Die Anzahl der Verkehrstoten ging um eine Person auf vier zurück. 129 Personen wurden im Vorjahr schwer verletzt (133 in 2021).
Einen starken Anstieg verzeichnet die Polizei bei einem Delikt, über das man in der Politik gerade rege diskutiert: die Fahrerflucht. Bei 1704 Unfällen in 2021 suchten die oder der Verursacher das Weite, diese Zahl stieg 2022 deutlich an: um 12,3 Prozent auf 1913 Unfälle. Dazu zählt die Polizei den Parkrempler auf dem Supermarktparkplatz ebenso wie das Davonfahren von Unfallstellen mit verletzten Unfallgegnern. Nur rund ein Drittel dieser Fluchtunfälle ließ sich nach Polizeiangaben aufklären, im Jahr 2022 konnten 683
Unfallflüchtige ermittelt werden. Da Fahrerflucht eine Straftat ist, hatte dies für die Verursacher deutliche Konsequenzen.
Im zweistelligen Bereich zugenommen haben in der Polizeistatistik auch die Unfälle unter Alkoholeinfluss. Polizeisprecherin Melanie Mohrbach übersandte unserer Redaktion eine Tabelle, nach der diese Zahl um 15,8 Prozent gestiegen ist: von 114 auf 132 Alkoholunfälle in 2022. Das sogenannte Verkehrsunfall-Lagebild splittet das Unfallgeschehen auch nach Altersgruppen und Fahrzeugtypen auf. Einige Besonderheiten kann man hier ablesen. Kinder sind demnach weiterhin am meisten gefährdet, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Zwei Drittel der Kinderunfälle mit Personenschaden sind hier einzuordnen. Die meisten Menschen verletzten sich bei Pkw-Unfällen (463), von diesen ereignen sich die meisten in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre (155). Demgegenüber ist die Zahl der Fahrradunfälle mit Verletzten mit 104 ebenfalls weiterhin hoch. Auf dem Fahrrad verletzen sich mehr als doppelt so viele Menschen wie auf Motorrädern (104/49). Die Polizei weist daher nochmals darauf hin, dass sie den Fahrradhelm für dringend geboten hält. Außerdem rät die Polizei dazu, die Risiken der E-Bikes nicht zu unterschätzen und sich eventuell an einem Sicherheitstraining zu beteiligen. Angebote in dieser Richtung gibt es zum Beispiel regelmäßig beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC.