Überraschende Entscheidungen – und Neue fehlen noch
Die Personalplanung bei Fußball-Regionalligist FC Homburg stockt aktuell. Leistungsträger müssen gehen, auch beide Torhüter sind weg.
HOMBURG (cor) Vor dem Neukauf kommt der Kehraus – so zumindest stellt sich die aktuelle Kaderplanung bei Fußball-Regionalligist FC Homburg nach außen dar. Denn neben Joel Gerezgiher, Thomas Gösweiner, Luca Plattenhardt und Philipp Schuck werden nun auch Innenverteidiger José Matuwilla und Torwart Krystian Wozniak den Verein verlassen müssen – was durchaus überraschend kommt.
„Ich bin niemand, der nachtritt“, sagte der frühere Schalker Wozniak enttäuscht, nachdem man ihm am vergangenen Dienstag mitgeteilt hat, dass sein auslaufender Vertrag bei den Grün-Weißen nicht verlängert wird. Dabei habe es noch vor einigen Wochen ganz andere Signale seitens der Verantwortlichen gegeben: „Den Schock muss ich jetzt verdauen und dann weitermachen. Trotzdem bin ich dem FCH dankbar und wünsche ihm alles Gute.“
Das Wozniak-Aus bedeutet, dass sich der FCH in der kommenden
Saison auf der Torwart-Position gänzlich neu aufstellen wird. Denn die bisherige Nummer eins David Salfeld hat ihre Karriere beendet. Ein überragender Schlussmann war aber in den letzten Jahren bei allen Aufsteigern die Basis für den Erfolg.
Sportvorstand Michael Koch hatte es bei der Freistellung von Trainer Timo Wenzel klar formuliert: Der FCH muss in der kommenden Saison um Titel und Aufstieg in der Regionalliga Südwest mitspielen. Wenzels Nachfolger Danny Schwarz hatte dagegen beim Amtsantritt die Ansprüche relativiert: „Man kann erst genauer Ziele formulieren, wenn die Kaderzusammenstellung abgeschlossen ist.“
Der aktuelle Stand der Planungen wirft aber doch Fragen auf. Völlig überraschend hat der FCH beispielsweise Gerezgiher keinen neuen Vertrag angeboten. Dabei war der spielstarke offensive Mittelfeldspieler in der abgelaufenen Spielzeit oft einer der auffälligsten
Akteure im grün-weißen Trikot, erzielte in 32 Spielen immerhin sieben Tore. „Er ist ein genialer Spieler, aber wir hatten uns noch mehr versprochen“, sagt Koch. Weniger überraschend kam das Aus bei Stürmer Gösweiner – im Kopfballspiel zwar überragend, am Boden doch zu sehr limitiert. Und auch bei Innenverteidiger Matuwila und dem zumindest kämpferisch immer überzeugenden Plattenhardt deutete sich die Trennung in den letzten Wochen an.
Bislang gibt es nur eine Homburger Neuverpflichtung. Vom FSV Mainz II kommt Lukas Quirin, der das Fußballspielen beim 1. FC Saarbrücken gelernt hat. Der 23-Jährige kann in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Dazu wurden die Verträge mit David Hummel, Tim Stegerer und Philipp Hoffmann verlängert. „Ich freue mich, dass Philipp dem Verein weiterhin treu geblieben ist. Ich denke, dass er der Mannschaft mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten weiterhelfen wird“, sagt der neue FCH-Cheftrainer Schwarz über den 30-Jährigen: „Und Stegi ist eine Identifikationsfigur und ein absoluter Teamplayer. Außerdem kann er in der Defensive variabel eingesetzt werden.“
Obwohl die Wechselperiode erst am Anfang steht, scheinen die Gespräche mit Wunschspieler Tobias Jänicke vom 1. FC Saarbrücken ins Stocken geraten zu sein. „Wir wollen noch insgesamt fünf neue Spieler verpflichten – alles gestandene Profis, die uns sofort weiterhelfen“, sagt Koch. „Ich hoffe, dass wir in der kommenden Woche das Gerüst stehen haben.“Zuletzt wurden auch die Elversberger Laurin von Piechowski und Sinan Tekerci, dessen Transfer zum künftigen Homburger Ligakonkurrenten Stuttgarter Kickers am Freitag öffentlich wurde, beim FCH gehandelt. Am 26. Juni beginnt beim FCH die Vorbereitung auf die neue Runde, dann spätestens sollte die Mannschaft stehen.