Saarbruecker Zeitung

Krawalle bei historisch­er Niederlage

Gewalttäti­ge Tumulte vor dem 0:1 von Rekord-Weltmeiste­r Brasilien gegen Argentinie­n in der WM- Qualifikat­ion.

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(dpa) Gewaltsame Auseinande­rsetzungen auf der Tribüne haben das Duell der FußballGro­ßmächte Brasilien und Argentinie­n in der Qualifikat­ion für die Weltmeiste­rschaft 2026 überschatt­et und die historisch­e Niederlage Brasiliens in den Hintergrun­d gerückt. „Da waren Familienan­gehörige der Spieler. Wir haben uns mehr Sorgen darum gemacht als um das Spiel“, sagte Argentinie­ns Superstar Lionel Messi zu den Tumulten nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg des Weltmeiste­rs in der Nacht zu Mittwoch. Für Rekordwelt­meister Brasilien war es die erste Heim-Niederlage in einer WM-Qualifikat­ion überhaupt.

„Wir haben gesehen, wie sie Leute geschlagen haben.“Weltmeiste­r Lionel Messi zu den Krawallen beim Spiel der Argentinie­r in Brasilien

Die Auseinande­rsetzungen im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro hatten kurz nach dem Abspielen der beiden Nationalhy­mnen begonnen. Unter anderem wurden Teile von Sitzbänken und andere Gegenständ­e von einigen Fans geworfen. Mindestens ein Mensch wurde verletzt. Nach eigenen Angaben nahm die Polizei acht Personen fest.

Die Spieler versuchten zunächst, die Situation zu beruhigen, waren dann aber aus Sicherheit­sgründen in die Kabine gegangen. Die Partie begann wegen der Krawalle mit 27 Minuten Verzögerun­g. „Wir haben das gemacht, weil das der Weg war, um alles zu beruhigen. Von un

ten konnten wir nicht viel machen. Wir haben gesehen, wie sie Leute geschlagen haben“, berichtete Messi vom Einsatz der Polizei.

Die Spannungen auf der Tribüne übertrugen sich in den ersten 20 Minuten des Spiels auch auf das Feld. Zahlreiche Fouls prägten zunächst die Partie. Benfica Lissabons Abwehrspie­ler Nicolás Otamendi er

zielte in der 63. Minute nach einem Eckball per Kopf den entscheide­nden Treffer für Argentinie­n.

Messi klagte in der ersten Halbzeit zweimal über Schmerzen im rechten Oberschenk­el und musste behandelt werden. In der 78. Minute wurde er gegen Ángel Di María ausgewechs­elt. Die letzten Minuten spielte Brasilien in Unterzahl, nach

dem der ehemalige Hoffenheim­er Joelinton nach einem Schlag gegen Rodrigo De Paul in der 81. Minute die Rote Karte gesehen hatte.

Zuletzt hatten Argentinie­n und Brasilien in der Qualifikat­ion für die WM 2026 jeweils gepatzt. In der vergangene­n Woche hatte sich Brasilien in Kolumbien mit 1:2 geschlagen geben müssen. Argentinie­n hatte

gegen Uruguay daheim mit 0:2 verloren. Für das Team um Messi war es die erste Niederlage seit der WM.

Argentinie­n steht nach dem Sieg in Rio mit 15 Punkten nach sechs Spieltagen weiter an der Tabellensp­itze, gefolgt von Uruguay (13) und Kolumbien (12). Brasilien ist völlig überrasche­nd mit nur sieben Zählern Sechster.

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FOTO: DE SOUZA/AFP Vor dem Spiel zwischen Brasilien und Argentinie­n kam es im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro zu schweren Ausschreit­ungen.

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