Saarbruecker Zeitung

Neuer Mieter für diesen Leerstand in der City?

In der unteren Bahnhofstr­aße direkt am Markt stehen einige Läden leer. Für ein besonderes Haus scheint nun ein Nachmieter gefunden. Viele falsche Gerüchte gibt es um das alte McDonald’s.

- VON THOMAS SCHÄFER

Seit fast einem Jahr steht das große Ladenlokal neben Karstadt in einer der absoluten TopLagen in Saarbrücke­n nun bereits leer. Noch immer weist die Leuchtrekl­ame über dem Eingang darauf hin, was dort einmal war: „Görtz 17“. Auf der Suche nach schönen Schuhen konnte man hier auf zwei Etagen jahrelang fündig werden. Dann musste das Geschäft im Zuge einer Insolvenz wie viele weitere Görtz-17-Filialen in ganz Deutschlan­d schließen. In Verbindung mit dem gegenüberl­iegenden ehemaligen McDonald’s-Restaurant, das seit fast vier Jahren leer steht, ist das für Besucher und Kunden nicht gerade ein schöner Empfang so nah am St. Johanner Markt.

Seit wenigen Tagen aber tut sich etwas im alten Görtz – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Durch die riesigen (inzwischen mit Graffiti beschmiert­en) Schaufenst­er kann man beobachten, dass in dem Laden gearbeitet wurde und wird. Ein Haufen Blech war am Montag zu sehen, zerstörte Holz- und Gipskarton­platten lagen auf dem Boden, Kabel ragten aus der Wand. Am Mittwoch war dann vieles schon weggeräumt, nun steht ein Gerüst mitten im Raum. Kann es sein, dass hier für einen neuen Mieter umgebaut wird?

Genauso ist es. Das bestätigt der Vertreter der Eigentümer des Gebäudes, der St. Ingberter Steuerbera­ter Jürgen Neymann, auf SZ-Anfrage. Der Rückbau im Innern habe begonnen. Der Aufwand sei nicht gering, weil der Mieter Görtz sich mehr oder weniger über Nacht „aus dem Staub gemacht und ein ziemliches Chaos hinterlass­en“habe. Nachdem vor einigen Wochen bereits die Fassade neu gestrichen wurde, sei jetzt der Laden selbst an der Reihe.

Zum neuen Mieter könne er aber noch nichts sagen, erklärt Neymann. „Das kann ich erst, wenn ein Vertrag unterschri­eben ist.“Es gehe auf alle Fälle voran in Sachen Neuvermiet­ung, auch wenn es in diesem Jahr wohl noch keine Entscheidu­ng geben dürfte. „Im Januar kann ich wahrschein­lich mehr dazu sagen“, sagt Neymann.

Auch wenn die französisc­hen Eigentümer schweigen: Möglicherw­eise liegt die Nachfolge-Lösung nah. Sehr nah sogar. Ums Eck! Dort in der Fürstenstr­aße hat das Saarbrücke­r Modehaus „Richy“seine Heimat. In zwei Schaufenst­ern hängen aktuell rote Plakate mit dem Hinweis „Alles muss raus! Wir ziehen um!“Zieht „Richy“nur wenige Meter weiter in die Bahnhofstr­aße 13, so wie es manche Experten in der Stadt vermuten? Vieles spricht dafür, eine Bestätigun­g gibt es aber auch von „Richy“-Geschäftsf­ührer Oliver Bogenschüt­z (noch) nicht. Er könne dazu derzeit nichts sagen, vielleicht kommende Woche, erklärt er auf Anfrage unserer Zeitung. Die Lage jedenfalls findet er offensicht­lich sehr gut: „Der Standort ist sensatione­ll, keine Frage.“

Nach SZ-Informatio­nen sind auch im alten McDonald’s Verhandlun­gen über eine Nachvermie­tung weit fortgeschr­itten. Es soll dort abermals Gastronomi­e einziehen, Details sind bislang nicht durchgesic­kert. Anders als in den vergangene­n Wochen und Monaten in der Gerüchtekü­che behauptet, soll es sich nicht um die Burger-Kette „Hans im Glück“handeln. Auch „Frittenwer­k – Die Pommesmanu­faktur“ist demnach aus dem Rennen.

Das Unternehme­n mit Sitz in Düsseldorf sagt zu einem mög

lichen Engagement im Saarland: „Saarbrücke­n ist auf jeden Fall eine spannende Stadt fürs Frittenwer­k, allerdings gibt es derzeit leider noch nicht mehr zu sagen, als dass wir die Stadt als potenziell­en Standort sondieren.“Fest stehe in Saarland-Nähe die baldige Eröffnung einer Filiale im Outlet Zweibrücke­n.

Dass die Kartoffel-Spezialist­en beinahe doch schon in Saarbrücke­n gelandet wären, deutet ausgerechn­et Jürgen Neymann an, der Vertreter der Ex-Görtz-Immobilie. Man wollte Gastronomi­e ins Gebäude holen, hatte demnach einen „richtig guten Interessen­ten“. Doch der Bebauungsp­lan der Stadt, der

am St. Johanner Markt und im Umfeld nur dort neue Restaurant­s oder Kneipen erlaubt, wo es bereits eine entspreche­nde Genehmigun­g gibt, habe dies verhindert. „Sehr ärgerlich“sei das gewesen, sagt Neymann. Nach SZ-Informatio­nen soll es sich tatsächlic­h um das Frittenwer­k gehandelt haben.

 ?? FOTOS: THOMAS SCHÄFER ?? In den ehemaligen Schuhladen „Görtz 17“neben Karstadt könnte bald ein neues Geschäft einziehen.
FOTOS: THOMAS SCHÄFER In den ehemaligen Schuhladen „Görtz 17“neben Karstadt könnte bald ein neues Geschäft einziehen.
 ?? ?? Das Modehaus „Richy“zieht teilweise um. Wohin, das entscheide­t sich wahrschein­lich kommende Woche.
Das Modehaus „Richy“zieht teilweise um. Wohin, das entscheide­t sich wahrschein­lich kommende Woche.

Newspapers in German

Newspapers from Germany